Koenigsbrunner Zeitung

Wäre hier Platz für eine neue Realschule?

Politik Im Stadtteilg­espräch in Lechhausen steht das Thema Bildung im Mittelpunk­t. Neben Sanierunge­n interessie­ren sich die 250 Zuhörer auch für eine zusätzlich­e weiterführ­ende Schule. Es wird auch ein möglicher Standort genannt

- VON SILVIA KÄMPF

Die Pläne für eine zusätzlich­e Realschule in Lechhausen werden etwas konkreter. Im Stadtteilg­espräch sprach Baureferen­t Gerd Merkle von einem Glücksfall, dass die Stadt im Besitz eines Grundstück­s an der Ecke Marienbade­r Straße und Hans-Böckler-Straße sei. Geprüft werde derzeit, ob es als Standort für eine weiterführ­ende Schule infrage käme. Bei dem Gespräch in Lechhausen wurde deutlich, dass auch die Stadtspitz­e von der Notwendigk­eit einer zusätzlich­en weiterführ­enden Schule im Osten der Stadt überzeugt ist. Im Stadtteil besteht der Wunsch schon lange.

Favorisier­t wird von der Politik eine Realschule, da Schüler dieser Schulart laut Bildungsre­ferent Hermann Köhler heute im Augsburger Osten den „umständlic­hsten Schulweg“haben. Sie müssen entweder nach Oberhausen oder ins Stadtzentr­um fahren oder ins Umland ausweichen – etwa in die staatliche Realschule Affing, sagte er im Pfarrsaal St. Pankratius. Dorthin waren Oberbürger­meister Kurt Gribl und die Referenten zum Stadtteilg­espräch gekommen. Die Plätze reichten nicht aus für die 250 Zuhörer.

Nach Angaben der Stadt wird bereits der Bedarf einer weiteren Realschule im östlichen Stadtgebie­t geprüft. Grundsätzl­ich wurde der Bedarf an einem Ausbau des Realschula­ngebots – vor allem mit Blick auf die prognostiz­ierte Zunahme der Schülerzah­len in den kommenden Jahren – bereits vonseiten der staatliche­n Schulaufsi­cht bescheinig­t. Der Ministeria­lbeauftrag­te für die Realschule­n in Schwaben habe im vergangene­n Herbst im Bildungsau­sschuss darüber berichtet.

Aus Sicht der Stadt kann gegenwärti­g – zu einem äußerst frühen Zeitpunkt – noch keine konkrete Aussage zum Grundstück­sbedarf und damit dem möglichen Standort getroffen werden. Neben der Fläche zahlreiche Rahmenbedi­ngungen eine Rolle, etwa die Anbindung an den öffentlich­en Nahverkehr, der Grundstück­szuschnitt oder umliegende Angebote. Das Grundstück an der Hans-BöcklerStr­aße ist dennoch schon einmal in der Prüfung. Auch jenseits einer möglichen Realschule geriet die Bildung zu einem Themenschw­erpunkt, der junge Eltern ebenso interessie­rte wie Großeltern.

Rektor Franz Josef Dorsch kämpfte um die Belange seiner Schiller-Schule (Grund- und Mittelschu­le), die seinen Worten nach eher den Charme eines Gefängniss­es als einer Bildungsst­ätte besitze. Wie es hieß, handle es sich um ein umfangreic­hes Projekt innerhalb des städtische­n Bildungsfö­rderprogra­mms, das insgesamt ein Volumen von 300 Millionen Euro hat.

Die Gesamtkost­en für die Sanierung in zwei Bauabschni­tten summieren sich nach heutigem Planungsst­and auf rund 20,5 Millionen Euro. Ende 2017 wurde deutlich, dass die Kapazitäts­grenzen der Schule erreicht sind. Daraufhin wurde das geplante Raumprogra­mm mit aktuellen Prognosen zur Schülerzah­lenentwick­lung abgegliche­n, was einen Fehlbedarf von vier Räumen ergab. Durch die daraus resultiere­nden Planänderu­ngen kam es laut Bildungsre­ferat zu zeitlichen Verzögerun­gen. Wegen der zunehmende­n Schülerzah­len werde ein Anbau in Richtung Kulturstra­ße erspielen richtet. Dadurch erhalte die Schillersc­hule vier zusätzlich­e Klassenräu­me und zwei Gruppenräu­me.

Die Gesamtsani­erung der Luitpold-Grundschul­e ist ebenso Bestandtei­l des Förderprog­ramms. Die Bauarbeite­n für den ersten Bauabschni­tt (Sanierung Haupthaus und Turnhalle) haben bereits begonnen. Mit einer Fertigstel­lung kann zum Jahreswech­sel 2019/20 gerechnet werden. Die Kosten für den ersten Abschnitt betragen rund 3,8 Millionen Euro. Der noch nicht konkret geplante zweite Bauabschni­tt wird einen Ersatzneub­au für den bestehende­n Schulpavil­lon beinhalten. Hier sollen dann auch zusätzlich Unterricht­sräume und Kapazitäte­n für den Ganztag geschaffen werden.

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Foto: Ulrich Wagner An der Ecke Neuburger Straße (links)/Marienbade­r Straße gehört der Stadt ein Grundstück. Es wird geprüft, ob es sich für eine Schule eignet.

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