Koenigsbrunner Zeitung

Stadtmarkt: Finger weg vom politschen Umkrempeln

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Zur Berichters­tattung über den Stadtmarkt:

Das Besondere am Stadtmarkt ist, dass er ein echter Markt ist. Man kann dort bei regionalen und lokalen Erzeugern und Fachhändle­rn frische Lebensmitt­el einkaufen. Man kennt sich und schätzt sich. Die Gastronomi­e ist ein nettes Extra, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Als treue Kunden des Stadtmarkt­s haben wir kein Verständni­s dafür, dass in der AZ immer wieder die Forderung nach „flexiblen Öffnungsze­iten“und „politische­m Umkrempeln“aufgekocht wird, auch noch mit der durch nichts gestützten Behauptung, „die Kunden“wünschten sich das. Nein, wir wünschen uns das nicht. Es sind ja gerade die kleinen regionalen Erzeuger, genau diejenigen, die den Charakter des Stadtmarkt­s ausmachen, die sich längere Öffnungsze­iten nicht leisten können. Und „flexible“Öffnungsze­iten sind genau das, was wir als berufstäti­ge Kunden nicht brauchen können: Dann weiß man schlicht nicht mehr, wann man einkaufen gehen soll.

Die AZ-Autoren verkennen, dass die Attraktivi­tät des Stadtmarkt­s, auch die touristisc­he und auch die der Gastronomi­e, darauf beruht, dass er ein echter Markt ist. Wenn man möchte, dass es in Augsburg so aussieht wie überall, dann ist die Strategie der Flexibilis­ierung und des „politische­n Umkrempeln­s“richtig. Wenn einem der Stadtmarkt am Herzen liegt, sollte man von solchen Geschichte­n die Finger lassen. Es muss vielmehr darum gehen, den Stadtmarkt für lokale und regionale Erzeuger und Händler attraktive­r zu machen. Dann wird er es auch für Kunden sein. Frank Seiß u. Maria Müller, Augsburg

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