Stadtrat entscheidet im April über Schulnamen
Bildung Einrichtung in Oberhausen wird nicht mehr lange an den Komponisten Werner Egk erinnern. Das hat Gründe
Das Thema hat in den zurückliegenden Wochen die Gemüter bewegt – nicht nur in Oberhausen. Soll eine Grundschule im Stadtteil umbenannt werden? Soll also der Namen des Komponisten Werner Egk aus dem Schulnamen gestrichen werden? In der Diskussion über Egk (1901 bis 1983) geht es um dessen Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus. Weil Egk vom NSRegime profitierte und sich danach nicht davon distanzierte, sei er kein Vorbild für Grundschulkinder. So wurde nun ein anderer Name für die Schule gesucht: Grundschule Augsburg Oberhausen Mitte.
Die Schulfamilie hat sich für die Umbenennung ausgesprochen. Sie trifft die Entscheidung jedoch nicht allein. Zustimmen muss ferner der Augsburger Stadtrat. Würde er dies nicht tun, bliebe es beim Namen Werner-Egk-Grundschule. Die Entscheidung des Stadtrats fällt in der Aprilsitzung. Diesen Termin bestätigte Bildungsreferent Hermann Köhler am Donnerstag. Zunächst werde sich der Bildungsausschuss in seiner Sitzung am 1. April mit dem Thema befassen.
Köhler ist Befürworter einer Umbenennung. Er orientiert sich dabei an der Empfehlung der Kommission für Erinnerungskultur. Sie hatte empfohlen, den Namen Egk auch deshalb zu streichen, weil seine Vita, die mit der NS-Zeit in Verbindung steht, Grundschülern nicht vermittelbar sei. Für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Namensgeber seien die Kinder zu klein. Das Ministerium in München hat sich laut Köhler in der Frage des Schulnamens nicht konkret festgelegt. „Es stimmt aber eigentlich auch der Umbenennung zu“, formuliert es der Bildungsreferent.
Oberbürgermeister Kurt Gribl betont, dass die Kommission einen empfehlenden Charakter habe: „Ich lege höchsten Wert auf eine sachliche Diskussion, wenn es um die Namensgebung geht.“Letztlich gehe es direkt um die Schule vor Ort. Deren Wunsch ist bekannt: ein neuer Name. Stimmt der Stadtrat im April zu, wovon derzeit nach dem Stimmungsbild in den Fraktionen auszugehen ist, geht die Sache weiter an die Regierung von Schwaben. Sie muss die Umbenennung noch absegnen. Passiert dies, wird der Namen dann wohl ab Herbst 2019 zum Start des neuen Schuljahrs geändert.
In der Stadtratssitzung am Nachmittag gab Referent Köhler einen Sachstandsbericht. Eine politische Aussprache fand nicht statt, da dies im April geschehen soll. Oberbürgermeister Kurt Gribl unterstrich, dass man die Mitglieder der Kommission für Erinnerungskultur für deren Einsatz loben müsse. Dafür gab es Zuspruch von Stadträten.
CSU-Stadtrat Peter Schwab gab einen persönlich gehaltenen Kommentar ab: „Ich finde die Debatte schade und schlimm. Irgendwann werden keine Namen mehr für Schulbezeichnungen verwendet werden.“