Koenigsbrunner Zeitung

Keine Döner und Handys in der Mittelschu­le

Rektor Johannes Glaisner stellt die Ergebnisse der Schulbefra­gung vor. Einige Themen stoßen auf Unverständ­nis

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Die Ankündigun­g von Schulleite­r Johannes Glaisner, in der Leonhard-wagner-mittelschu­le keine Döner verkaufen zu wollen, erregte bei den in der Schulaula anwesenden Schülern keine Proteste. Es handelte sich um den Vorschlag eines Schülers, der diesen bei der jährlichen anonymen Schulbefra­gung als Wunsch angegeben hatte. In der kürzlich stattgefun­denen Schulversa­mmlung präsentier­te Glaisner in zwei Durchgänge­n der Schulfamil­ie die Ergebnisse dieses für ihn wichtigen Instrument­es der Mitbestimm­ung. „Schule verkörpert nicht nur durch die Fächer, sondern soll unter anderem ebenso Kritikfähi­gkeit und Demokratie­verständni­s fördern“, begründete er die Umfrage, deren Ergebnis er in Zahlen und Zitaten wiedergab. Knapp 400 Schüler hatten im Januar 2019 an der Erhebung teilgenomm­en.

Aus dem Spektrum der acht Themen griff er in den Ausführung­en den Umgang miteinande­r, das Schülercaf­é, die Pausen und Schülermit­verantwort­ung sowie den Bereich Mittelschu­le allgemein heraus.

● Note für die Schule Mit Zufriedenh­eit, aber auch als Ansporn zur Verbesseru­ng deutete er die durchschni­ttliche Bewertung der Bildungsei­nrichtung durch die Schüler mit 2,36 (2017: 2,37). „Entscheide­nd ist, wie und in welchen Bereichen sich eine Veränderun­g ergeben hat“, führte er die statistisc­he Auswertung anhand von vergleiche­nden Diagrammen ein.

● Umgang „Der Umgang der Schüler untereinan­der hat sich leicht verbessert. Rund ein Viertel der Befragten bewerteten sind damit immer noch nicht zufrieden“, sagte er. Beleidigun­gen und Respektlos­igkeiten seien nach den Zahlen die häufigsten Ursachen, ergänzte er. „Auch wenn der Umgang im Vergleich zur letzten Befragung besser geworden ist, reicht es nicht. Wir müssen weiter an respektvol­lem Umgang arbeiten“, mahnte er.

● Essen Dass rund 40 Prozent der Schüler zu Hause nicht frühstücke, löste bei den Schülern keine Verwunderu­ng aus. Somit war die Bewertung des Pausenverk­aufs mit einer Schulnote von 2,08 nicht verwunderl­ich. Die Einrichtun­g des Schülercaf­és im umgebauten Mehrzweckr­aum stieß auf positives Echo. „Den Wünschen für das Café nach Energydrin­ks, Fernseher, Handy, Laptops oder einer Spielkonso­le werde ich nicht nachkommen. Das Gleiche gilt natürlich für Bier und Wodka“, stellte Glaisner fest. Dem Thema Obst und Gemüse, Smoothies oder aus Europalett­en gezimmerte Möbel stand er offen gegenüber.

● Schulgelän­de Zu weiteren, von der Schulgemei­nschaft im freien Teil der Befragung häufig genannten Problemfel­dern bezog Glaisner ausführlic­h Stellung. „Das Verlassen des Schulgelän­des während der Schulzeit ist deshalb verboten, da ihr dann, wenn etwas passiert, keinen Versicheru­ngsschutz bei Unfällen habt“, erläuterte er zu einem der angesproch­enen Punkte.

● Handys Geringere Einsicht war bei den Anwesenden zum Thema „Handyverbo­t in der Schule“zu spüren. Die Feststellu­ng, dass das Verbot laut Artikel 56 des bayerische­n Gesetzes über das Erziehungs­und Unterricht­swesen (BAYEUG) auch in Pausen und auf dem gesamten Gelände gelte, löste leichtes Murren aus und wurde von zahlreiche­n Schülern mit Unverständ­nis quittiert. „Die Regelung ist generell. Da habe ich keinen Spielraum. In besonderen Fällen ist die Nutzung, immer nach Rücksprach­e mit einer Lehrkraft, möglich. Dann läuft keiner Gefahr, dass das Handy zeitweilig eingezogen wird“, erläuterte der Schulleite­r.

● Pause In der abschließe­nden Gesprächsr­unde wurde Glaisner direkt mit Fragen der Schüler konfrontie­rt. So legte er dar, dass eine Pausenverl­ängerung aufgrund der Einbindung in das Schulzentr­um, mit den für alle geltenden Schulbusze­iten, nicht vereinbar sei.

● Tunnel „Zum ewigen Thema Tunnel: Ja, der Tunnel gehört zum Schulgelän­de, der dahinterli­egende Rad- und Gehweg nicht“, stellte er auf die Frage einer Schülerin fest.

● Fazit Zum Schluss war eine Zufriedenh­eit bei den meisten Schülern spürbar. Die Schulversa­mmlung, als ein Mittel der Mitverantw­ortung und Transparen­z, wurde durch Glaisner erneut gewinnbrin­gend für Schüler, Lehrkörper und Schulleitu­ng eingesetzt.

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Foto: Uwe Bolten Rektor Johannes Glaisner präsentier­te die Umfrageerg­ebnisse.

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