Koenigsbrunner Zeitung

Sechs Stunden warten für AEV-Tickets

Am Mittwoch gingen die Karten für die Play-off-Heimspiele der Augsburger Panther in den freien Verkauf. Wer sie haben wollte, musste sehr früh dran sein – und dabei einige Regeln beachten

- VON FLORIAN EISELE

Wer Karten für die Play-off-Spiele der Augsburger Panther haben will, braucht Geduld. Gute Laune wäre auch nicht schlecht, um das stundenlan­ge Warten vor einer der Verkaufsst­ellen erträglich zu gestalten. Anja Neueder hat beides mitgebrach­t. Die 35-Jährige ist die Erste in der Schlange vor der Verkaufsst­elle des Curt-Frenzel-Stadions. Erst ab 17 Uhr werden an diesem Mittwoch die Karten verkauft, doch die Augsburger­in steht schon seit kurz nach 11 Uhr vor der Spielstätt­e der Panther. Eine knappe halbe Stunde nach ihr gesellt sich der zweite Wartende dazu.

All das für 60 Minuten Eishockey? Neueder zuckt mit den Schultern und lacht: „Wenn man nett ist zu den anderen, geht die Zeit schon schnell vorbei.“Ansonsten hat sie eine eiserne Regel fürs Anstehen: „Ich habe nichts zu trinken dabei, weil es hier keine Toiletten gibt.“Man merkt: Neueder macht das nicht zum ersten Mal. Die Augsburger­in ist ein Play-off-Profi. Seit 20 Jahren geht sie zu den Spielen des AEV – und besitzt natürlich auch eine Dauerkarte. Die wird sie in den Play-offs nutzen, für jedes Spiel hat sie bis 24 Stunden vor dem Bully ein Vorkaufsre­cht auf ihren Platz.

Eigentlich müsste sie also gar nicht anstehen. „Ich bin hier, um Karten für meine Schwester und meinen Papa zu besorgen“, sagt Neueder. Mit den beiden wird sie in den Heimspiele­n gegen Düsseldorf in der Fankurve stehen. Eine kleine Anerkennun­g der Augsburger Allgemeine­n wird sie an diesem Tag mit nach Hause nehmen: Die ersten fünf Wartenden bekommen von AEVSpieler­n signierte Play-off-Pucks geschenkt. Mit Neueder in der Schlange steht noch etwa ein Dutzend Panther-Fans. Kurz nach 13 Uhr, immer noch vier Stunden bis Verkaufsst­art. Direkt vor dem Eingang sitzen zwei Jungs auf Klappstühl­en, zwischen ihnen steht ein Campingtis­ch. Daneben warten weitere AEV-Fans.

Wiederholt ist ein Lachen zu hören, die Stimmung ist gut. Noch deutet nichts auf die Hektik hin, die ab 17 Uhr hier herrschen wird. Später wird der Großteil des Kontingent­s an freien Karten innerhalb weniger Minuten ausverkauf­t sein. Nur vereinzelt­e Rückläufer aus dem Online-Shop kommen bis zum Abend immer wieder in den freien Verkauf. Wer leer ausgegange­n ist, hat 24 Stunden vor jedem Heimspiel übrigens noch eine kleine Restchance: Dann gehen die wenigen frei gewordenen Tickets der Dauerkarte­nbesitzer in den freien Verkauf. Der Viertelfin­algegner Düsseldorf twitterte am Dienstag, dass in den ersten 90 Minuten für beide Heimspiele bereits über 7000 Tickets abgesetzt wurden. Der Konter der Panther: „In der Zeit verkaufen wir das CurtFrenze­l-Stadion aus.“

Tobias Baierl ist eigens aus München nach Augsburg gekommen. Der 40-Jährige stammt aus Dillingen, lebt aber seit einem Jahr in der Landeshaup­tstadt. Er hat sich extra freigenomm­en. Auch er ist seit kurz nach 11 Uhr da, verbrachte die ersten Minuten aber im Auto, ehe er merkte, dass schon jemand wartet.

Dass die Panther die Preise um satte 40 Prozent erhöht haben, hat ihn nicht zögern lassen: „Ich will unbedingt Karten für diese Spiele.“Dass der AEV-Fan den halben Tag dafür warten muss – kein Thema. Schließlic­h ist Play-off-Zeit.

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Foto: Ulrich Wagner Nicht nur über Play-off-Tickets, sondern auch über eine Ausgabe unserer Zeitung und einen Play-off-Puck der Augsburger Allgemeine­n freuten sich am Mittwoch Anja Neueder, Rudolf Lindner, Heinz Schneider, Tobias Baierl und Michael Stanke (von links). Sie waren die ersten fünf in der Schlange vor dem Curt-Frenzel-Stadion.
 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Lange Schlange vor dem Curt-Frenzel-Stadion. Innerhalb von Minuten waren die Karten-Kontingent­e an den Verkaufsst­ellen weg.
Foto: Siegfried Kerpf Lange Schlange vor dem Curt-Frenzel-Stadion. Innerhalb von Minuten waren die Karten-Kontingent­e an den Verkaufsst­ellen weg.

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