Großer Erfolg mit schlechter Musik
Die berühmten Bremer Stadtmusikanten feiern ihren 200. Geburtstag
Es waren einmal ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn. Die machten sich auf den Weg in die norddeutsche Stadt Bremen, um Musiker zu werden. Na, hast du es erkannt? Das ist der Anfang des berühmten Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“.
Dass du es kennst, liegt vermutlich an den beiden Brüdern Grimm. Denn die sorgten vor 200 Jahren dafür, dass die Geschichte erstmals in einem Buch zu lesen war. Vorher hatten sich die Menschen solche Märchen meist einfach weitererzählt. Die Brüder Grimm waren Wissenschaftler, die sich vor allem mit der deutschen Sprache beschäftigten. Sie sammelten viele verschiedene Märchen in ihrem Buch „Kinder- und Hausmärchen“. Hänsel und Gretel etwa, Frau Holle und Rotkäppchen.
Doch anfangs wollte kaum jemand das Buch kaufen, sagt der Märchenexperte Bernhard Lauer. Das änderte sich erst, als ein dritter Grimm-Bruder Bilder zu einigen Geschichten malte. Seitdem sind Esel, Hund, Katze und Hahn auf der ganzen Welt berühmt geworden.
In 180 verschiedene Sprachen wurden die Märchen der Brüder Grimm im Laufe der Zeit übersetzt! Und in der norddeutschen Stadt Bremen sind die Stadtmusikanten zum Wahrzeichen geworden. Ihren 200. Geburtstag feiert Bremen deshalb in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen, wie etwa Konzerten und Ausstellungen. Dabei haben es die vier Musikanten gar nicht bis nach Bremen geschafft! Das Märchen endet in einem Räuberhaus im Wald. Dort vertreiben die Tiere die Räuberbande mit einer List: Ein Tier steigt auf den Rücken des anderen. Und zusammen beginnen sie ihre Musik: „Der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte“, heißt es in der Geschichte. Vor dieser schrecklichen Musik nehmen die Räuber Reißaus. Und die Stadtmusikanten fanden so im Wald endlich ein neues Zuhause.