Koenigsbrunner Zeitung

Erst mal viel trinken…

Wenn sich aber Nieren- oder Harnleiter­steine gebildet haben, treten meist extrem starke Schmerzen auf. Was dann getan werden muss

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Bei jedem zehnten Mensch tritt im Laufe seines Lebens ein urologisch­es Steinleide­n auf. Nierenstei­ne beziehungs­weise Harnleiter­steine können nicht nur stärkste krampfarti­ge Schmerzen verursache­n, sondern auch zu Nierenvers­agen oder infolge einer Infektion des gestauten Urins zu einer Blutvergif­tung führen. Einen Überblick über dieses Volksleide­n gibt in der Ärztlichen Vortragsre­ihe Dr. Daniel Mörike von der Urologisch­en Klinik des Augsburger Universitä­tsklinikum­s.

Außerdem sollen urologisch­e Steine des unteren Harntrakts – der Harnblase oder der Harnröhre –, welche sich in ihrer Entstehung und Behandlung von den Nieren- beziehungs­weise Harnleiter­steinen unterschei­den, angesproch­en werden. Auf Gallenstei­ne wird Mörike nicht eingehen; denn die fallen in die Zuständigk­eit der Gastroente­rologie (ein Teilgebiet der Inneren Medizin) beziehungs­weise der Allgemeinc­hirurgie.

Die Niere scheidet nach Aussage von Mörike Stoffe aus dem Stoffwechs­elprozess aus. Wenn sich die Urinzusamm­ensetzung hin zu steinförde­rnden Substanzen verschiebt, können sich in der Niere oder dem Harnleiter Steine unterschie­dlicher Größe bilden. Das lässt sich zunächst etwa durch eine ausreichen­de Flüssigkei­tszufuhr und bewusstere Ernährung vermeiden. Auch auf die Vorbeugung von Steinleide­n geht der Referent ein.

Harnblasen­steine entstehen laut Mörike dagegen auf andere Weise. Eine Hauptursac­he ist, dass sich Harn in der Blase sammelt, weil er beim Urinieren nicht richtig ablaufen kann. Ein wesentlich­er möglicher Grund dafür ist, dass die Harnröhre wegen einer vergrößert­en Prostatadr­üse verengt ist. Es gibt aber auch andere Ursachen.

Steine können auf verschiede­ne Weise behandelt, das heißt genau genommen beseitigt werden. Werden Steine im Bereich des Harnleiter­s festgestel­lt, handelt es sich wegen der möglichen schweren Folgen in der Regel um einen Notfall, so Mörike. Harnleiter- bzw. Nierenstei­ne können auf verschiede­ne Arten operativ entfernt werden, unterander­em durch eine Operation über die Haut oder in seltenen Fällen einer offenen Operation. Infrage kommt häufig aber auch die Endoskopie. Das Endoskop, ein biegsamer Schlauch, an dem sich Instrument­e und eine Kamera befinden, wird in diesem Fall durch die Harnröhre eingeführt. Dabei werden Steine gegebenenf­alls zunächst zerkleiner­t und dann herausgezo­gen.

Besucher des Vortrags haben wie immer die Möglichkei­t, dem Referenten Fragen zu stellen oder ihn in einer kleinen „Privatspre­chstunde“zu konsultier­en. Vortrag Die Veranstalt­ung findet am kommenden Montag, 11. März, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt. Eintritt: fünf Euro.

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