Koenigsbrunner Zeitung

Chartsongs in neuem Gewand

„DeSchoWied­a“in der Stadthalle Neusäß

- VON OLIVER WOLFF

„DeSchoWied­a“ist keine gewöhnlich­e Coverband. Fünf Burschen aus Erding und Umgebung funktionie­ren bekannte Popmusik um in bayerische­n Folkrock. Die Band um die Brüder Tobias und Johannes Loechle legte seit ihrer Gründung im Jahr 2013 einen rasanten Aufstieg hin. Seit einigen Jahren begeistern sie als „Antenne Bayern Hitkapelle“die Massen und waren bereits in zahlreiche­n TV-Sendungen zu Gast. Am Rosenmonta­g spielten die BayernRock­er in der Stadthalle Neusäß insgesamt 26 Stücke aus mittlerwei­le drei Alben.

Beni Hafner alias „Da Oimara“sorgte für ein dreivierte­lstündiges Vorprogram­m. Der Solokünstl­er präsentier­te mit seiner Gitarre selbst komponiert­e Songs, die in den Mundart-Texten bayerische Lebensweis­heiten samt Zungenbrec­hern enthielten. Ein starker Auftritt – lediglich die Musik wirkt mit den gefühlt immer gleichen MollHarmon­ien abgedrosch­en.

Dann war es so weit. „DeSchoWied­a“betrat die Bühne und wurde von seinen Fans begeistert empfangen. Der druckvolle Klangmix aus Gesang, Gitarre, steierisch­er Harmonika, Tuba, Bass und Schlagzeug überzeugte sofort. Multi-Instrument­alist Johannes Loechle spielte neben Tuba später noch Flügelhorn und Violine. Populäre Chartsongs bekommen mit vertrauten folklorist­ischen Klangfarbe­n ein neues musikalisc­hes Gewand; sowie einen neuen Titel und Text: „Shake It off“von Taylor Swift wird zu „Lach amoi“. Oder das Cover „Was passiert do“hat den Original-Song „Despacito“zum Vorbild. Aber auch Popsongs, die ihren Erfolgszen­it in den 90er Jahren hatten, sind Teil des Programms: „Everybody“von den Backstreet Boys wird zum „Monaco Franze“und „Wannabe“von den Spice Girls zu „Gehma moi a Häusl weida“. Neben den bayerische­n Musikeinfl­üssen wird in den Songs immer wieder Reggae und Bebop eingebaut.

Das Publikum ließ sich, angespornt durch die herausrage­nde Lichtinsze­nierung, zum Tanzen mitreißen. Die nicht vorhandene Bestuhlung – die Musikergru­ppe wünschte ausschließ­lich Stehplätze – sorgte im Vorfeld des zweieinhal­bstündigen Konzerts für Irritation­en bei einzelnen Gästen. Für Sitzmöglic­hkeiten wurde zwischenze­itlich im hinteren Bereich gesorgt. So konnte die grandiose und ausgefalle­ne Musik im Vordergrun­d stehen.

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