Chartsongs in neuem Gewand
„DeSchoWieda“in der Stadthalle Neusäß
„DeSchoWieda“ist keine gewöhnliche Coverband. Fünf Burschen aus Erding und Umgebung funktionieren bekannte Popmusik um in bayerischen Folkrock. Die Band um die Brüder Tobias und Johannes Loechle legte seit ihrer Gründung im Jahr 2013 einen rasanten Aufstieg hin. Seit einigen Jahren begeistern sie als „Antenne Bayern Hitkapelle“die Massen und waren bereits in zahlreichen TV-Sendungen zu Gast. Am Rosenmontag spielten die BayernRocker in der Stadthalle Neusäß insgesamt 26 Stücke aus mittlerweile drei Alben.
Beni Hafner alias „Da Oimara“sorgte für ein dreiviertelstündiges Vorprogramm. Der Solokünstler präsentierte mit seiner Gitarre selbst komponierte Songs, die in den Mundart-Texten bayerische Lebensweisheiten samt Zungenbrechern enthielten. Ein starker Auftritt – lediglich die Musik wirkt mit den gefühlt immer gleichen MollHarmonien abgedroschen.
Dann war es so weit. „DeSchoWieda“betrat die Bühne und wurde von seinen Fans begeistert empfangen. Der druckvolle Klangmix aus Gesang, Gitarre, steierischer Harmonika, Tuba, Bass und Schlagzeug überzeugte sofort. Multi-Instrumentalist Johannes Loechle spielte neben Tuba später noch Flügelhorn und Violine. Populäre Chartsongs bekommen mit vertrauten folkloristischen Klangfarben ein neues musikalisches Gewand; sowie einen neuen Titel und Text: „Shake It off“von Taylor Swift wird zu „Lach amoi“. Oder das Cover „Was passiert do“hat den Original-Song „Despacito“zum Vorbild. Aber auch Popsongs, die ihren Erfolgszenit in den 90er Jahren hatten, sind Teil des Programms: „Everybody“von den Backstreet Boys wird zum „Monaco Franze“und „Wannabe“von den Spice Girls zu „Gehma moi a Häusl weida“. Neben den bayerischen Musikeinflüssen wird in den Songs immer wieder Reggae und Bebop eingebaut.
Das Publikum ließ sich, angespornt durch die herausragende Lichtinszenierung, zum Tanzen mitreißen. Die nicht vorhandene Bestuhlung – die Musikergruppe wünschte ausschließlich Stehplätze – sorgte im Vorfeld des zweieinhalbstündigen Konzerts für Irritationen bei einzelnen Gästen. Für Sitzmöglichkeiten wurde zwischenzeitlich im hinteren Bereich gesorgt. So konnte die grandiose und ausgefallene Musik im Vordergrund stehen.