Koenigsbrunner Zeitung

Die Imker hoffen auf einen Dominoeffe­kt

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Zum Artikel „ Bienenweid­en: Bauern warten auf Nachfrage“:

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht oder anders ausgedrück­t: Sind es die richtigen Maßnahmen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, und werden diese Maßnahmen auch richtig umgesetzt?

Der Imkerverei­n hat nach den ersten Zeitungsve­röffentlic­hungen über Blühangebo­te der Landwirte sehr schnell beschlosse­n, sich daran finanziell zu beteiligen. Es ist für die Imker selbstvers­tändlich, dass der Landwirt damit Geld verdient, er lebt ja schließlic­h davon und er soll auch gut davon leben, so wie die Insekten gut von den Blühfläche­n leben sollten.

Dazu sind jedoch ein paar Voraussetz­ungen zu beachten. Sind die Blüten als Nektarspen­der geeignet und für welche Insektenar­ten? Stimmt die Hauptblüte­zeit mit den Entwicklun­gsphasen der Insekten überein oder blühen die Flächen zu spät und stellen so eher einer Gefahr für die Überwinter­ung der Bienenvölk­er dar? Wie lange gilt das Blütenange­bot? Reicht es aus, um über eine längere Zeit (4 Jahre) eine Population von wildlebend­en Insekten zu stabilisie­ren, oder wird nach einem halben Jahr wieder alles umgepflügt?

Regt die Maßnahme zur Nachahmung an und führt so dazu, dass ein investiert­er Euro die Initialzün­dung nicht nur für den Landwirt ist, der nochmal was drauflegt? So sollten sich auch Gartenbesi­tzer, Unternehme­n auf der grünen Wiese, Gemeindeve­rwaltungen und Straßenbau­ämter angesproch­en fühlen und ihre Möglichkei­ten ausnutzen.

Der Imkerverei­n hofft auf diesen Dominoeffe­kt. Damit könnte eine Vernetzung entstehen, durch die sich Insekten von Blühinsel zu Blühinsel oder entlang von Verkehrswe­gen durch Blühstreif­en über größere Entfernung­en verbreiten können, um damit die Biodiversi­tät zu sichern. Die Imker sind bereit, ihren Beitrag zu leisten. Thomas Seiter, Imkerverei­n Großaiting­en

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