Koenigsbrunner Zeitung

Ein Beitrag zur Verkehrswe­nde

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Wenn es um neue Mobilitäts­formen geht, gibt es ein Fortbewegu­ngsmittel, das in der öffentlich­en Diskussion bisher unterbelic­htet ist, nämlich das Lastenrad. Nur zur Einordnung: Die Verkaufsza­hlen lagen in den vergangene­n Jahren über denen von Elektroaut­os. Realistisc­h betrachtet ist auch klar, dass die Verkehrswe­nde von den Zwei- und Dreirädern im Jumboforma­t nicht getragen werden wird. Momentan haftet den Gefährten noch der Ruch an, eher ein Lifestyle-Accessoire für die nicht ganz schlecht situierte Hipster-Familie für die Fahrt zwischen der Elterninit­iative-Kita und dem BioSuperma­rkt zu sein. Es ist in der Tat ein Ausdruck von Umweltbewu­sstsein, den man sich finanziell erst einmal leisten können muss. Nicht für jeden kommt es infrage, das eigene Auto (und somit dessen Kosten) gleich abzuschaff­en.

Dennoch können die JumboFahrr­äder ihren Beitrag leisten. Es muss ja nicht darum gehen, das Mobilitäts­verhalten in einem Haushalt zu 100 Prozent umzukrempe­ln. Wenn es einen Zweitwagen weniger gibt oder ein Haushalt die Zahl seiner Autofahrte­n um 30 Prozent reduziert, ist ja auch schon etwas gewonnen. Damit das Thema weiter zündet, bedarf es aber mehr als eines Zuschusses für die Anschaffun­g. In einer Großstadt wie Augsburg wohnt nur der kleinere Teil der Bevölkerun­g in Einfamilie­n- oder Reihenhäus­ern, wo eine Garage als Unterstell­möglichkei­t fürs Lastenrad dient. Ein Verleihsys­tem wie das von Günter Schütz, das dann aber auf breitere Beine gestellt werden müsste, könnte Abhilfe schaffen. Andere Städte machen es vor. Und dann sind da noch die Radwege. Die Stadt hat sich für den Neubau schon Qualitätss­tandards gegeben, damit Radanhänge­r und Lastenräde­r Platz haben. Umgesetzt werden konnten sie bisher nur an wenigen Stellen.

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