Graben steht finanziell gut da
Gemeinderat Die Gemeinde plant viele Vorhaben, Kredite dienen nur als Reserve. Warum die Kommune laut Bürgermeister Andreas Scharf nicht im Geld schwimme
Graben Das Zahlenwerk, das in Städten wie Schwabmünchen locker einen großen Ordner füllt, fällt in kleineren Gemeinden wie Graben deutlich moderater aus. Auf rund 20 Seiten wurden die Einzelpositionen der Haushaltssatzung, getrennt nach Verwaltungs- und Vermögenshaushalt, durch Kämmerer Christoph Sättler dem Gemeinderat zur Beratung und Inkraftsetzung vorgelegt. „Wir sind finanziell gesund“, konstatierte Grabens Bürgermeister Andreas Scharf das Gesamtpaket, bevor die Einzelpositionen des Verwaltungshaushalts (2019: 8,22 Millionen Euro, 2018: 7,84 Millionen Euro) sowie des Vermögenshaushalts (2019: 5,41 Millionen Euro, 2018: 6,39 Millionen Euro) durch den Bürgermeister vorgestellt wurden.
Als wichtigen Punkt im Verwaltungshaushalt definierte Scharf die Kinderbetreuung. „Wenn wir von den Gesamtkosten die zwölf bis 15 Prozent Elternteil und die Erstattung von Freistaat und Landkreis abziehen, bleibt ein Betrag um eine Million Euro übrig. Diese etwas über 40 Prozent liegenden Kosten trägt die Kommune. Und das ist gut so“, sagte Scharf mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Gemeindeentwicklung für junge Familien.
Auch solle man nicht der Täuschung erliegen, dass durch die deutlich gestiegenen Einnahmen bei Einkommen- und Gewerbesteuer die Kommune im Geld schwimme. „Die zu zahlenden Umlagen, insbesondere die Kreisumlage, steigt auch deutlich an. Ebenso würde die Schlüsselzuweisung geringer ausfallen“, dämpfte er die Erwartungen. „Da wir einige Zahlen von noch nicht feststehenden Beträgen prognostisch angesetzt haben, können wir mit etwa 750 000 Euro Übertrag an den Vermögenshaushalt rechnen“, sagte Scharf.
Durch diese Summe seien alle geplanten Investitionen für 2019 realisierbar, leitete der Bürgermeister zum Vermögenshaushalt über. Die Baukosten für die Sanierung des Rathausplatzes, der kürzlich begonnen hat, sind mit 100000 Euro niedergelegt, ebenso wie die 65000 Euro zur Digitalisierung der Grundschule. Das Mobiliar im Obergeschoss der Bücherei wurde mit 20000 Euro veranschlagt, die Gestaltung des „Landschaftshügels“ am Baggersee, wie der Rodelberg nun offiziell zu bezeichnen ist, wurde mit 50000 Euro eingebracht. Ein möglicher Grunderwerb am Pfarrhof Lagerlechfeld fand mit 130000 Euro Niederschlag. Die neuen Urnenwände in Graben und Lagerlechfeld wurden mit 80 000 Euro berücksichtigt. Die als Kreditaufnahme für Investitionen angesetzten 800000 Euro dienen nur der Reserve.
„Beim Verwaltungshaushalt stehen nun mal die laufenden Kosten, die wir kaum ändern können. Beim Vermögenshaushalt sind die großen Posten Projekten zugeordnet, über die wir im Rat sowieso diskutieren und einzeln beschließen“, fasste Scharf zusammen. Das Gremium stimmte einstimmig dem Haushaltsentwurf zu.