Nicht nur Käse bei der CSU
Aschermittwoch In Schwabmünchen ist der Tag nicht polemisch, sondern politisch
Schwabmünchen Der Politische Aschermittwoch hat auch bei der Schwabmünchner CSU eine lange Tradition. Doch anders als in vielen anderen Orten geht es in der ehemaligen Kreisstadt ruhig zu. Auch das ist eine Tradition, wie der Ortsvorsitzende Bernhard Albenstetter betont. „In Schwabmünchen ist der Aschermittwoch nur politisch, nicht polemisch“, stellt Albenstetter fest.
Der Abend dient in Schwabmünchen eher dem gemütlichen Beisammensein, gutem Käse-Essen, gepflegten Unterhaltungen und seriöser politischer Information. Letztere machte den Anfang. Martin Sailer, Landrat und Bezirkspräsident, an diesem Tag inhaltlich mehr in der Rolle des Bezirkschefs, sprach über die Rolle des Bezirks Schwabens in der Europäischen Union. Dabei äußerte er sich besorgt über den Rechtsruck, der in vielen Ländern gerade Einzug hält. „Nicht nur in Europa gibt es dieses Problem. Auch auf dem amerikanischen Kontinent wird weiter nach rechts gerückt, was nicht nur die USA und Venezuela zeigen“, sagte Sailer.
Vor allem den von Donald Trump groß gemachten Begriff „USA first“schmeckt Martin Sailer nicht, denn diesen Wandel zum Egoismus beurteilt er als „gefährlich“. Was ihn dann nach Europa bringt, vor allem nach Großbritannien. „Der Brexit könnte Probleme für die Region bringen“, fürchtet Sailer. Bedenklich stimmt ihn auch der Rechtsruck weiterer EU-Länder, in denen inzwischen das Europa des Miteinanders infrage gestellt wird.
Dem will Sailer mit mehr Verständigung entgegentreten. „Der Bezirk Schwaben hat eine Partnerschaft mit der Region Mayenne in Frankreich sowie Bukowina. Das will ich in meiner Amtszeit weiter fördern“, erklärt der Bezirkstagspräsident, der dabei vor allem Bukowina im Blick hat. Dabei sollen die vorhanden Partnerschaften zwischen den schwäbischen Gemeinden und ihren europäischen Partner forciert und auch neue Partnerschaften gegründet werden.