Pole-dance mit dem Pool-pony
Komiker Robbi Pawlik erzählt vom Bad
Wenn dieser Bademeister mit Aquazumba wie ein Latin-lover loslegt, wird sogar Oma Krause schwach. Obwohl Rudi Schaluppke den Rettungsring als Bäuchlein über der kurzen Hose trägt, ist sein Hüftschwung sehenswert. Mit dem Spiel seiner Po-muskulatur bringt der Kölner Komiker Robbi Pawlik jedes Publikum zum Johlen. Auch wenn es im Parktheater am Sonntag relativ wenige Zuschauer waren – was wohl am hier eher geringen Bekanntheitsgrad Pawliks lag –, gingen sie bestens gelaunt nach Hause. Denn am Beckenrand des Kommunalbads von Köln-zollstock spielt sich Großes ab. Multikulti ist angesagt, wenn sich Alpha-kevin vor dem Bademeister aufbaut und seine jugendliche Autorität mit dem Satz behauptet: „Ich bin hier schon geschwommen worden.“Liegenblockierern kommt der Bademeister bei, indem er unter den Handtüchern („leider belegt“) das Sitzmöbel wegzieht; sollen sie auf den Fliesen ihr Plätzchen auf alle Zeiten reservieren.
Schaluppke ist mit allen Wassern gewaschen. Liebevoll spöttisch besingt er die Blümchenhauben, macht den Torero beim Saunaaufguss der Geschmacksnote andalusischer Kampfstier, gibt Durchsagen wie ein Stadionsprecher oder ein Flugkapitän. Den neunmalklugen Helikoptermamis gibt er grob heraus, vor allem wenn sie seinen Schwimmunterricht mit der knallblauen Frottee-handschuhpuppe Theo stören und ihre vorlauten Gören maulen, im Fernsehen sei die Maus aber doch orange …
Feng-shui-schwimmen und Bewusstseinsgymnastik kann der Bademeister gar nicht abhaben. Da würde er am liebsten Ritalin statt Chlor ins Wasser schütten. Er selbst ist ja hoch motiviert, vollführt mit dem Pool-pony schon mal Poledance oder demonstriert seine Retterqualitäten in Zeitlupe nach dem Vorbild der Tv-serie „Baywatch“. Das macht trotz der eher leisen Art von Robbi Pawlik echt Spaß.