Drachenaugen und Osterhasen
Der Schwabmünchner Kunsthandwerkermarkt präsentiert zahlreiche neue Aussteller mit frischen Ideen. Die Veranstalterin bemerkt Veränderungen
Schwabmünchen Etwas österlicher als im vergangenen Jahr präsentiert sich das Angebot in der Stadthalle beim mittlerweile schon traditionellen Kunsthandwerkermarkt des Veranstalters „Schröder Märkte“. Unter dem Motto „Kunsthandwerk, Design und Vielfalt“haben rund 50 Anbieter den Weg in die beliebte Veranstaltungshalle gefunden. Die Angebotspalette reicht von Bildern, Schreibgeräten, Textilien, Kerzen, Kosmetika, Skulpturen, Holzwaren, Fotobüchern, Strickwaren über Schmuck, Glasartikeln, Grußkarten bis hin zu Windrädern, Filztieren, Handtaschen und Lampen.
Es ist kaum eine halbe Stunde nach Öffnung vergangen, da sind die Gänge dicht bevölkert. „Das Angebot hängt natürlich von den Anbietern ab. Auch für diesen Markt herrschte wieder eine große Nachfrage“, berichtet Veranstalterin Manuela Schröder, die zehn Anbieter aus Platzgründen ablehnen musste.
Die Kunst der „Pünktchenmalerei“präsentiert Silke Rimatzki aus Pfaffenhofen. „Es sind vor allem Steine, die mit der filigranen Technik des Dottings bemalt werden“, erläutert sie. Es sei nicht schwer, die Grundzüge zu erlernen, bis jedoch die farbenfrohe Auswahl geschaffen werden könne, die sie zum Verkauf anbietet, dauere es doch eine Zeit, erläutert sie einer Kundin. Zwischen der stark an Mandalas erinnernden Ornamentik auf den Steinen erinnern ihre Drachenaugen an Smaug aus der „Herr der Ringe“-trilogie. Die Eier, die nach slowakischer Tradition verziert sind, stellen wahre Kunstwerke dar. „Jeder Künstler hat seine eigene Handschrift. So kann ein Kundiger die Eier zuordnen“, erläutert die Standbetreiberin. Bemalt, graviert oder mit Fäden umsponnen verschönern die zerbrechlichen Objekte jeden Osterstrauß.
Mit teils leuchtenden Augen der Damenwelt betrachtet, stellen die handgefertigten Dirndl unmittelbar am Halleneingang einen Anziehungspunkt dar. Als einer der wenigen Anbieter aus der Region präsentiert Tanja Missal aus Untermeitingen handgefertigte Dirndl. Seit zweieinhalb Jahren fertigt sie Kleidungsstücke im eigenen Atelier unter dem Namen „Lechflair“, der nicht nur die Damenwelt anspricht. „Alle Kleidungsstücke werden nach Maß auf Basis eigener Schnitte handgefertigt. Ein Modell gibt es höchstens drei Mal“, erläutert sie einer Interessentin, die hinsichtlich des Preises, der sich nicht hinter Stangenware bekannter Anbieter verstecken braucht, erstaunt ist.
Die wohl weiteste Anreise hatten Beate und Udo Zange aus Sonneberg. Die gelernte Glasgestalterin ist mit ihrem Ehemann seit Anfang der 90er-jahre auf Märkten unterwegs und bietet Vögel und Orchideenstäbe aus Glas an. „Wir haben uns bei Märkten auf diese Artikel speziali- siert, da der Brenner zum Glasblasen doch recht laut ist und in Hallen stört“, erläutert sie den Grund für ihr Sortiment. Wie einige andere ist auch sie zum wiederholten Mal hier. „Beim letzten Markt war die Halle noch nicht so schön umgebaut“, berichtet Udo Zange.
„Bemerkenswert ist die Verjüngung im Publikum“, stellt Manuela Schröder zufrieden fest. Die Halbzeitbilanz der Veranstalterin kurz nach der Mittagszeit ist sehr positiv. „Anhand der Menge der Einkaufstaschen, die ich beobachte, und der Gesichter werden meine Händler zufrieden sein“, sagte sie und freut sich schon auf den 20. Oktober. Dann soll erneut ihr Kunsthandwerkermarkt die Stadthalle füllen. Zahlreiche der neuen Aussteller hätten sich schon darüber informiert, das „Rundum-sorglos-paket“der Stadthalle habe beeindruckt, fasst Schröder die Stimmung unter den Händlern zusammen.
» Mehr Fotos vom Kunsthandwerkermarkt gibt es im Internet unter schwabmuenchner-allgemeine.de