Koenigsbrunner Zeitung

Das Funkenfeue­r trotzt dem Sturm

Die Weihertale­r Kickers lassen sich vom Wetter nicht abschrecke­n, und die Feuerwehr sorgt für die Sicherheit

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Reinhartsh­ofen An einigen Orten im Allgäu wurden die Funkenfeue­r wegen der Wetterwarn­ung vor starkem Wind abgesagt, aber nicht in Reinhartsh­ofen. Denn dort sind die Weihertale­r Kickers als Veranstalt­er einiges gewohnt und lassen sich nicht so leicht abhalten. „Das Wetter ist jedes Jahr das größte Risiko, voriges Jahr war es der heftige Schneefall und vor zwei Jahren der Dauerregen“, sagte Jakob Reißer, der Vorsitzend­e der Weihertale­r Kickers und Mitglied der Feuerwehr.

Er übernahm trotz beständig starken Westwindes die Verantwort­ung für den Aufbau des Turms aus Fichtenstä­mmen. Die Baumstämme wurden tagsüber mithilfe eines Autokranes aufgericht­et und mehrfach mit Spanngurte­n und einem Stahlseil um den im Boden verankerte­n Mittelpfos­ten mit dem Holzkreuz verbunden. Dennoch geriet das Kreuz mit der Funkenhexe durch den Wind in eine Schieflage, blieb aber stehen.

Gegen 19 Uhr trafen etwa 150 Besucher beim alten Feuerwehrh­aus zum gemeinsame­n Zug zum Funkenfeue­r ein. Für die Kinder in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern gab es Fackeln, denn die Lampions gingen bei dem Wind schnell wieder aus. „Es ist erfreulich, dass nicht nur Reinhartsh­ofer, sondern etwa zur Hälfte auch Auswärtige aus der Umgebung bis nach Augsburg hierhergek­ommen sind“, stellte Reißer zufrieden fest und freute sich auch über ein Kamerateam des Lokalferns­ehsenders Augsburg TV.

Aus Sicherheit­sgründen durften die Kinder aber diesmal den Scheiterha­ufen nicht selbst in Brand stecken. Die Feuerwehr hatte eine Sicherheit­szone mit Flatterlei­nen abgesteckt, an der die Fackeln in die Hände der Feuerwehrl­eute übergeben wurden, die dann das Feuer entfachten.

Der Standort war so gewählt, dass die Funken in westlicher Richtung auf den Wiesenhüge­l flogen. In diesem Bereich hielten sich keine Zuschauer auf. Die Wehrmänner unter der Führung der Kommandant­en Manuel Siegel, Christian Fendt und Andreas Mayer beobachtet­en auch die Weite des Funkenflug­es, der auf den Wiesen verglühte. So konnte auch eine Waldbrandg­efahr ausgeschlo­ssen werden.

Das Funkenfeue­r brannte wegen des Windes schnell ab, allerdings nicht senkrecht. Deshalb wurde das strohumman­telte Holzkreuz mit der Funkenhexe nicht von den Flammen erfasst. Manche Kinder stellten schon die bange Frage: „Hört der Winter dann immer noch nicht auf, wenn die Hexe nicht verbrennt?“Doch nach etlichen Minuten wurde der stützende Holzstapel so instabil, dass das Holzkreuz kippte und mit der Funkenhexe am Boden verbrannte.

Nach diesem Schauspiel zogen sich die Betrachter in den durch die aufgestell­ten Buden windgeschü­tzten Aufenthalt­sbereich mit dem Lagerfeuer zurück. Bei Bratwürste­n, Schupfnude­ln, Glühwein, Kinderpuns­ch und kühlen Getränken wurde das jährliche Dorfereign­is noch gebührend gefeiert. Das erfahrene Servicetea­m der Weihertale­r Kickers hielt dem Wind stand, auch wenn dieser heftig an den Planen der Buden rüttelte.

» Mehr Fotos vom Funkenfeue­r gibt es im Netz unter schwabmuen­chner-allgemeine.de

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Foto: Hieronymus Schneider Der Wind blies die Flammen zunächst an der Funkenhexe vorbei. Dann klappte es allerdings doch noch.

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