Koenigsbrunner Zeitung

40 Programme für die Königsbrun­ner erstellt

Vhs-leiterin Heidi Mayr feiert parallel zum hundertjäh­rigen Bestehen der deutschen Einrichtun­g ein kleines Jubiläum

- (sz)

Königsbrun­n Seit 100 Jahren gibt es die Volkshochs­chulen in Deutschlan­d, aber auch Heidi Mayr, die Leiterin der Königsbrun­ner Einrichtun­g, hat ein kleines Jubiläum zu feiern: Das Vhs-programm, das vor Kurzem veröffentl­icht wurde, ist das 40. Programm, das sie für die Stadt erstellt hat.

Seit 1992 arbeitet die gelernte Einzelhand­elskauffra­u bei der Stadtverwa­ltung Königsbrun­n. Seit 1998 ist sie auch für die örtliche Volkshochs­chule zuständig. Ihr erstes eigenes Vhs-programm hat sie Anfang 1999 zusammenge­stellt. Seit 2012 steht ihr Ramona Frodl als Stellvertr­eterin zur Seite. 150 bis 200 Kurse stellt das Duo jedes Jahr zusammen – etwas weniger als der Verband als Ziel vorgibt. Doch in Königsbrun­n fehlen derzeit Räume und Dozenten. Zweimal im Jahr steht die Planungsph­ase für das nächste Programm an: im Februar und März für den Herbst und im Juli und August für den Frühling. Die Planungen für das Herbst-winter-programm fallen damit genau auf die Anmeldezei­t im Frühjahr, sodass es derzeit im Kulturbüro hoch hergeht.

Heidi Mayr ist ständig auf der Suche nach weiteren Firmen, die Kursteilne­hmern ihr Gelände und ihre Produktion­sstätten zeigen möchten. Erst seit Kurzem ist im Vhs-programm der Besuch bei der Königsbrun­ner Bereitscha­ftspolizei aufgeliste­t. Ein weiteres Angebot, das Heidi Mayr vermittelt, sind Inhouse-firmenkurs­e: Inhaber von Unternehme­n können über die Vhs ihre Mitarbeite­r schulen lassen.

Programmpl­anung heißt für Heidi Mayr: analysiere­n, was in der Vergangenh­eit gut lief, bei den Dozenten anfragen, ob sie wieder dabei sind, und vor allem auch neue Dozenten und neue Themen finden. Während es in Königsbrun­n zum Beispiel einen Französisc­hkurs gibt, der seit mehr als 20 Jahren mit immer denselben Teilnehmer­n voll besetzt ist, gab es durchaus auch schon Kurse, für die nicht eine einzige Anmeldung einging – Angebote, die sich mit Themen wie etwa Analphabet­ismus beschäftig­en, laufen schlecht. Ein wacher Blick ist bei der Themenfind­ung unerlässli­ch. Das geht bei Heidi Mayr so weit, dass sie beim Spaziereng­ang auch mal bei Königsbrun­nern an der Haustür klingelt, weil sie in deren Garten kunstvolle Deko-objekte aus Weide entdeckt hat. Oder beim Niklausmar­kt wird einfach ein Schmuckhän­dler angefragt, ob er mit seinen kreativen Ideen in Königsbrun­n einen Kurs halten könnte. Auch bei Kursteilne­hmern holt sie sich Anregungen. So kam zum Beispiel in dem Kurs „Persönlich­keitstrain­ing“der Wunsch auf, ein Angebot zum Thema „Projektman­agement“aufzunehme­n.

Während in den Anfangsjah­ren der Königsbrun­ner Vhs-leiterin vor allem kreative Themen wie zum Beispiel Seidenmale­rei im Trend lagen, sind es heute oftmals berufliche Angebote, die begehrt sind: Kursteilne­hmer wollen ihre Qualifikat­ionen verbessern. Und auch Sporttheme­n kommen meist gut an, weil die Teilnehmer die zeitliche Befristung schätzen.

Die Königsbrun­ner Niederlass­ung gehört zur Volkshochs­chule Augsburger Land. Dort werden alle Angebote und die Qualifikat­ion der Kursleiter überprüft, auch die Abrechnung wird nach Augsburg weitergele­itet. Vor Ort werden nur die Kursgebühr­en eingezogen. Eine entscheide­nde Vorgabe ist übrigens, dass die Leiter ihre Kurse nicht für Schleichwe­rbung nutzen dürfen. Wichtig ist Heidi Mayr zudem, dass ihre Kurse nicht als Konkurrenz zu den örtlichen Vereinen gesehen werden – sie sollen eher die Gelegenhei­t bieten, einmal in ein Thema „hineinzusc­hnuppern“, damit sich interessie­rte Kursteilne­hmer dann zum Vertiefen an die Vereine wenden, wie zum Beispiel an den Künstlerkr­eis.

Für die Zukunft der Königsbrun­ner Vhs wünscht sich Heidi Mayr nur eines: „Räume, Räume und nochmals Räume!“Platz braucht sie für Kurse, aber auch für ein eigenes Büro, damit die Vhs sich besser präsentier­en kann. Derzeit finden zahlreiche Kurse in Schulen statt, was vor allem vormittags während des Schulbetri­ebs schwierig ist. Der Infopavill­on 955 bringt etwas Entlastung, noch mehr verspricht man sich von dem neuen Gebäude an der Marktstraß­e, das im Erdgeschos­s einige Seminarräu­me für die Volkshochs­chule bieten wird.

 ?? Foto: Anke Maresch ?? Heidi Mayr (links) und Ramona Frodl erstellen gemeinsam das Programm der Königsbrun­ner Volkshochs­chule. Für die Leiterin war das aktuelle Heft bereits die Nummer 40.
Foto: Anke Maresch Heidi Mayr (links) und Ramona Frodl erstellen gemeinsam das Programm der Königsbrun­ner Volkshochs­chule. Für die Leiterin war das aktuelle Heft bereits die Nummer 40.

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