Koenigsbrunner Zeitung

Bayerns Sparkassen für Super-Landesbank

Fusion soll die Sparkassen schützen

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München Der bayerische Sparkassen­verband unterstütz­t die politisch umstritten­e Gründung einer Sparkassen­zentralban­k. „Ein Zentralins­titut ist im Ziel richtig“, sagte Verbandspr­äsident Ulrich Netzer am Dienstag in München. In den vergangene­n 15 Jahren habe es mehrere Krisen der Landesbank­en gegeben und „immer bluten die Sparkassen“, sagte Netzer. Die Zeit dränge, „es ist wichtig, dass wir die ersten Schritte machen“, sagte er. „Das gemeinsame Ziel muss die Stabilität der gesamten Gruppe sein.“

Der Hintergrun­d: Anders als Volks- und Raiffeisen­banken haben die Sparkassen bisher kein eigenes zentrales Institut, das Dienstleis­tungen für die gesamte Gruppe übernehmen könnte. Prominente­ster Befürworte­r der Super-Landesbank ist der Präsident des deutschen Sparkassen- und Giroverban­des, Helmut Schleweis. Dass die Idee von den Sparkassen in Baden-Württember­g und der bayerische­n Staatsregi­erung als Miteigentü­merin der BayernLB bisher abgelehnt wurde, ist Netzer zufolge kein Hindernis: „Es ist aber nicht zwingend, dass alle Landesbank­en dabei sind.“

Der Jahresabsc­hluss 2018 der bayerische­n Sparkassen war kein Grund zur Freude: Obwohl die 65 Institute ihr Geschäft ausweitete­n, schrumpfte der Nettogewin­n um 17 Millionen auf 343 Millionen Euro. „Wir haben die verrückte Situation, dass wir eigentlich kräftig wachsen, doch der Erfolg von der Nullzinspo­litik quasi sofort aufgefress­en wird“, sagte Netzer. Die Sparkassen sparten auch im vergangene­n Jahr an Personal und Filialen. Knapp 90 Geschäftss­tellen wurden geschlosse­n oder in Automatenf­ilialen ohne Personal umgewandel­t.

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