Venedig 2019
Was die Besucher erwartet an Kunst
Berlin Die Biennale Venedig, diese international bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst neben der Documenta in Kassel, setzt 2019, in Zeiten zunehmender nationaler Abschottung, auf einen offenen Diskurs. Die Ausstellung müsse „offen und grenzenlos“bleiben, erklärte der Biennale-Präsident Paolo Baratta gestern in Berlin während der Vorstellung des diesjährigen Konzeptes.
Die Biennale, die vom 11. Mai bis 24. November laufen wird, präsentiert sich 2019 zum 58. Mal. In Zeiten großer Veränderung sei die Notwendigkeit deutlich, die Entwicklung der Welt sowie der Welt der Kunst zu verfolgen, so Paolo Baratta. Ziel der Biennale sei es, Künstlern einen Ort des Dialogs zu bieten, der so frei wie möglich sei, und den Besuchern eine intensive Begegnung mit der Kunst zu ermöglichen.
Kurator der Biennale-Hauptschau ist in diesem Jahr der USAmerikaner Ralph Rugoff. Er hat unter dem Motto „Mögest Du in interessanten Zeiten leben“rund 80 internationale Künstler eingeladen, darunter Ed Atkins, George Condo, Jimmie Durham, Dominique Gonzalez-Foerster, Shilpa Gupta, Julie Mehretu und Danh Vo. Deutsche Teilnehmer sind Alexandra Bircken, Hito Steyerl und Rosemarie Trockel. Ein Drittel der ausgewählten Künstler ist nach 1980 geboren; vergleichsweise viele der Eingeladenen arbeiten regelmäßig auch in Berlin.
Neben dieser kuratierten Ausstellung haben 90 Staaten ihre BiennaleTeilnahme in den sogenannten Länder-Pavillons angekündigt. Der deutsche Pavillon in den venezianischen Giardini wird diesmal verantwortet von Franciska Zólyom, Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig. Sie hat die Künstlerin Natascha Süder Happelmann eingeladen, die den Pavillon mit der Berliner Kooperative für Darstellungspolitik gestalten wird. Süder Happelmann heißt eigentlich Sadr Haghighian und ist eine iranischdeutsche Installationskünstlerin (*1967 in Teheran). Sie lehrt Bildhauerei an der Bremer Kunsthochschule.