Koenigsbrunner Zeitung

Jenny geht allein spazieren

Die 22 Jahre alte Araberstut­e streift täglich ohne Besitzer durch einen Stadtteil von Frankfurt am Main

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Hier ein paar frische Triebe von der Hecke knabbern. Dort ein bisschen von Leuten gestreiche­lt werden. Die weiße Stute Jenny macht, was sie will. Das kann sie auch: Sie ist in der Stadt Frankfurt am Main ganz allein unterwegs. Jennys Besitzer lässt sie jeden Morgen aus dem Stall. Dann läuft das 22 Jahre alte Pferd zu einem Park am Ufer des Flusses Main. Am Nachmittag kehrt sie zurück nach Hause. „Sie weiß, dann ist ihr Futter im Trog“, erklärt ihr Besitzer.

Die meisten Leute in der Gegend kennen Jenny schon. Auch Hunde wedeln mit dem Schwanz, wenn sie vorbeikomm­t. Raphael Wöllstein, der mit Kinderwage­n und zwei Hunden unterwegs ist, freut sich über die Begegnung: „Guten Morgen“, sagt er und streicht Jenny über den Hals. „Seit Jahren läuft sie hier durch. Ich finde das toll.“

Auch Tramfahrer nehmen Rücksicht auf Jenny. Es soll sogar schon vorgekomme­n sein, dass einer über den Außenlauts­precher gesagt habe: „Jenny, machst du uns mal bissche’ Platz.“Eine Straße muss Jenny auf ihren kilometerl­angen Wanderunge­n nicht überqueren.

Für Menschen, die Jenny nicht kennen, hat die Araberstut­e einen Zettel am Halfter. Darauf steht: „Ich heiße Jenny, bin nicht weggelaufe­n, gehe nur spazieren! Danke.“Manche Menschen rufen aber trotzdem besorgt die Polizei an. Die hat aber kein Problem mit Jenny.

Ab und zu bekommt die Polizei wegen Jenny auch Anrufe. Sie hat mit dem frei laufenden Tier aber kein Problem. „Wir mussten noch nie tätig werden“, sagt eine Sprecherin.

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Fotos: dpa Jenny geht täglich in Frankfurt am Main spazieren. Dort trifft sie Menschen und knabbert auch mal an einem Strauch.
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