König Karotte ist etwas Besonderes
Die Augsburger Philharmoniker spielen für Kinder ein Offenbach-Werk
Musik schmecken, malen und enträtseln konnten Kinder beim Familienkonzert des Staatstheaters Augsburg unter dem Titel „König Karotte & die Hochzeit im Schweinestall“– und klar, Musik hören natürlich auch. Im MAN-Museum spielten die Augsburger Philharmoniker unter der Leitung von Domonkos Héja „König Karotte“von Jacques Offenbach im Arrangement von Andreas N. Tarkmann als Orchestermärchen und „Na warte, sagte Schwarte“nach dem Kinderbuchklassiker von Helme Heine in der Komposition von Tarkmann.
„König Karotte“wächst in einem idyllischen Gemüsegarten heran und spürt schon, kaum dem Keimlingsstadium entwachsen, dass er etwas Besonderes ist. So übernimmt er das Kommando über die anderen Gemüse. Abwechselnd erzählten die Instrumente und als Sprecherin Katja Schild vom Jahresverlauf im Garten: Die Streicher ließen Kohlrabiblätter im Frühjahrswind wehen, die Querflöte zauberte einen Sonnenstrahl auf die Oberfläche der Wassertonne.
Es nahen Gärtner, Koch und eine gewisse Madame, die zum Schrecken aller Gartenbewohner Vegetarierin ist. Als ein französischer Koch schließlich Karotte an die Rübe will, weint er eine Träne Karottensaft… bis er erleichtert vernimmt, dass der Maître zu Ehren dieses besonders großen, saftigen Exemplares ein neues Gericht kreieren will – welch Ende für den Gemüsekönig!
Serviert wird es im Schloss, bei dessen Schweinestall mit „Na warte, sagte Schwarte“der zweite Teil der Geschichte spielt: Die Hochzeit von Schwarte mit Ringelschwänzchen als Original-Familienkonzert von Tarkan. Da geht so einiges schief: Die Gästeschar stinkt der Braut, die Festkleidung wurde vergessen. Für dieses Familienkonzert lässt Tarkan Erzählstimme und Musik ineinandergreifen. Katja Schild und Héjas Musiker setzten das passgenau um.
Schild traf mit ihrer tiefwarmen Stimme den Ton – von Karottes Machtansprüchen ebenso wie von der kunterbunten Schweineparty. Während bei „König Karotte“die Streicher eine dichte, märchenhafte Atmosphäre schufen, sorgten bei „Schwarte“die Bläser für den richtigen Ton zwischen kindgerechtem Witz und musikalischer Fülle.