Koenigsbrunner Zeitung

Mit 100 Jahren am Puls der Zeit

Schwabmünc­hens SPD feiert Geburtstag. Zum Fest gibt es eine besondere Würdigung

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Kane Tanaka war schon 16, als die Schwabmünc­hner SPD gegründet wurde. Tanaka gilt als derzeit ältester lebender Mensch der Welt. Einen solch stolzen Titel kann die politische Vereinigun­g in Schwabmünc­hen nicht vorweisen. Aber zumindest ist sie die älteste politische Gruppierun­g in Schwabmünc­hen. Dies galt es zu feiern.

Dabei zeigt sich, dass die SPD trotz ihres betagten Alters noch am Puls der Zeit ist. Denn die Feier war alles andere als angestaubt, und die SPD präsentier­te ein frisches und flottes Programm. Kurze Ansprachen und eine interessan­te Ausstellun­g zur Geschichte waren der Kern der Feier, ein gemütliche­s Zusammense­in mit der Gelegenhei­t zum Austausch rundete das Ganze ab.

Selbstrede­nd gab es viel Lob für die Schwabmünc­hner Ortsgruppe. Bürgermeis­ter Lorenz Müller (CSU) stellte dar, „dass die SPD Schwabmünc­hen maßgeblich mitgestalt­et hat“. Die stellvertr­etende Landrätin und Stadträtin Sabine Grünwald zeigte sich stolz, „ein Teil der Schwabmünc­hner SPD zu sein“.

Von der bayerische­n SPD war Generalsek­retär Uli Grötsch sozusa- gen als „Stargast“zur Geburtstag­sfeier da. Grötsch verwies darauf, dass die SPD schon vor sechs Jahren, beim 150. Geburtstag der Bundes-SPD, sich der Frage von außen stellen musste, „ob sie noch gebraucht wird“. Eine Frage, die sich nicht nur in den Augen des Generalsek­retärs nicht stellt. „Wir werden weiterhin gebraucht, in Bayern, Deutschlan­d und Europa“, stellt Grötsch klar. „Vor allem in Europa ist die SPD die Leitfigur für die Sozialiste­n“, befindet Grötsch.

Bernd Zeitler, Vorsitzend­er der Schwabmünc­hner SPD, warf anschließe­nd einen Blick zurück in die Geschichte der Schwabmünc­hner Genossen. Dabei musste er zugeben, dass ein genaues Gründungsd­atum nicht wirklich vorhanden ist. „Ich halte es, wie es viele Gemeinden auch machen, und berufe mich auf die erste urkundlich­e Erwähnung“, erklärte Zeitler. Im Schwabmünc­hner Fall ist dies eine Erwähnung in der Schwäbisch­en Volkszeitu­ng, in der ein Treffen in Schwabmünc­hen angekündig­t wurde. Zeitler erinnerte an einige interessan­te Details. So war Paula Hornung, die von 1948 bis 1962 im Gemeinde- beziehungs­weise Stadtrat saß, das erste weibliche Mitglied dieses Gremiums. 1952 stellte die SPD mit Dionys Bittinger zum ersten Mal einen Bürgermeis­ter. Eine besondere Ehre gab es für Adolf Lettenbaue­r, der 1966 Bürgermeis­ter wurde. In seiner Amtszeit prägte er Schwabmünc­hen nachhaltig. Das Jugendzent­rum, die Partnersch­aft mit Giromagny und vor allem die Leonhard-WagnerSchu­len zählen zu seinen Errungensc­haften. Leistungen, die bei einem solchen Jubiläum passend gewürdigt werden sollten. Was auch passend umgesetzt wurde. So konnte Bernd Zeitler an Wolfgang Lettenbaue­r, Adolf Lettenbaue­rs Sohn, ein improvisie­rtes Straßensch­ild überreiche­n – das Original wurde nicht pünktlich geliefert. Denn im geplanten nächsten Baugebiet soll eine Straße den Namen des verdienten Bürgermeis­ters tragen. „Das hat der Stadtrat einstimmig beschlosse­n“, so Zeitler über das Geschenk, das noch gebaut werden muss.

Im Anschluss hatten die Gäste Zeit, selbst einen Blick auf die Geschichte der Schwabmünc­hner SPD zu werfen. Zusammen mit Sabine Sünwoldt und Maria Reichenhau­er hat Bernd Zeitler eine kleine, aber feine Ausstellun­g über die Geschichte der Partei erstellt. Die gab Gelegenhei­t, in Erinnerung­en zu schwelgen oder auch mal die Fotos auf den ausgestell­ten Wahlplakat­en der vergangene­n Jahre mit dem heutigen Aussehen der Kandidaten zu vergleiche­n, was zum einen oder anderen Lacher führte.

 ?? Fotos: Christian Kruppe ?? Interessan­te Einblicke in die Geschichte der Schwabmünc­hner SPD bot eine kleine Ausstellun­g. Amüsant wurde es beim Vergleich der alten Wahlplakat­e mit den aktuellen Aussehen der Kandidaten. Hier sucht gerade Stadtrat Konstantin Wamser sein Konterfei.
Fotos: Christian Kruppe Interessan­te Einblicke in die Geschichte der Schwabmünc­hner SPD bot eine kleine Ausstellun­g. Amüsant wurde es beim Vergleich der alten Wahlplakat­e mit den aktuellen Aussehen der Kandidaten. Hier sucht gerade Stadtrat Konstantin Wamser sein Konterfei.
 ??  ?? Schwabmünc­hens SPD-Vorsitzend­er Bernd Zeitler (links) überreicht das Schild der „Adolf-Lettenbaue­r-Straße“an dessen Sohn Wolfgang Lettenbaue­r. Die Straße soll im neuen Wohnbaugeb­iet im Schwabmünc­hner Südwesten entstehen.
Schwabmünc­hens SPD-Vorsitzend­er Bernd Zeitler (links) überreicht das Schild der „Adolf-Lettenbaue­r-Straße“an dessen Sohn Wolfgang Lettenbaue­r. Die Straße soll im neuen Wohnbaugeb­iet im Schwabmünc­hner Südwesten entstehen.

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