Doch zwei große Namen für das Brechtfestival?
Noch ein Nachtrag. Am Tag, als wir über das künftige Brechtfestival berichteten, kam erst die elektronische Post von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, den künftigen Festivalmachern, an. Beide inszenieren gerade gemeinsam am Deutschen Theater in Berlin Heiner Müllers „Die Umsiedlerin“, Anfang April ist Premiere, die Probentage sind lang. Sie hätten diesen Satz über die großen Namen gerne revidiert. Im Gespräch sagten sie zwar, dass sie nicht primär an großen Namen interessiert seien. Das hätten sie nun aber gerne relativiert – mit dem Hinweis auf Corinna Harfouch und Lars Eidinger. Was an dieser Stelle nachgeholt wird. Bei beiden handelt es sich sicher um Schauspieler mit hohem Bekanntheitsgrad. Man darf also gespannt sein, ob es Kühnel und Kuttner gelingt, die beiden Schauspielstars nach Augsburg zu lotsen.
Bemerkenswert ist außerdem gerade, dass der CSU-Stadtratsfraktionsvorsitzende Bernd Kränzle eine Diskussion angestoßen hat, ob das Brechtfestival nicht besser direkt an das Staatstheater Augsburg angebunden wird. Der Kulturbeirat, in dem übrigens auch Staatstheaterintendant André Bücker qua Amtes Mitglied ist, empfahl daraufhin dem Kulturausschuss, das Brechtfestival auch weiterhin durch die Stadt Augsburg auszurichten.
Eine Einschätzung wiederum, die hier geteilt wird. Denn kaum einem von einem Theater organisierten Festival gelingt es dauerhaft, als eigenständige Marke wahrgenommen zu werden und ein eigenständiges Profil zu entwickeln. Und vielleicht gibt es in der Zukunft auch wieder einen Leiter oder eine Leiterin, die die Literatur stärker in den Fokus rücken möchte und das Augenmerk nicht so stark auf Theatergastspiele richtet.
* * * „Intermezzo“ist unsere KulturKolumne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefallen ist.