Stadt warnt vor Giftködern auf dem Friedhof
Gefahr Mitarbeiter finden tote Tiere und verdächtige Verpackung im Mülleimer
Königsbrunn Die Stadtverwaltung warnt davor, dass Unbekannte Giftköder auf dem städtischen Friedhof an der Wertachstraße ausgelegt haben.
Am Donnerstag wurde am Hauptweg ein verendetes Eichhörnchen mit blutigem Schaum vor der Schnauze entdeckt; keine 20 Meter entfernt fanden die Friedhofsmitarbeiter in einem Mülleimer eine leere Packung Ratten- und Mäuseköder- paste. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass das Tier ausgelegtes Gift zu sich genommen hat.
Kurz danach wurde auch eine tote Drossel gefunden und bei weiteren Tieren ein ungewöhnliches Verhalten beobachtet. Die Giftpaste war in Portionsbeuteln abgepackt. Die Recherche des Ordnungsamtes hat ergeben, dass die Verwendung dieses Produktes rechtlich gar nicht zugelassen ist.
Besucher des Friedhofs werden gebeten, auf ausgelegte Giftköder zu achten und einen Fund umgehend den Friedhofsmitarbeitern zu melden. Besonders auch bei Kindern, die mit ihrer Familie Gräber besuchen, ist Vorsicht geboten, sodass sie mit den Giftködern nicht in Berührung kommen. Dies gilt zudem für Blindenhunde, die als einzige Tiere in den städtischen Friedhof mitgenommen werden dürfen.
Die Mitarbeiter dort kennen und beobachten die Wildtiere ganz genau.
Sie finden immer wieder Spuren von Gift – wie zum Beispiel Schneckenkorn –, das gegen Schnecken, Ratten und andere Nagetiere ausgelegt wurde, aber natürlich auch von Vögeln oder Igeln aufgenommen wird, die dann ebenfalls qualvoll verenden. Eigenmächtige Schädlingsbekämpfung ist aber streng verboten. Wenn Angehörige an ihren Gräbern einen Schädlingsbefall feststellen, müssen das Friedhofspersonal, die Friedhofsverwaltung oder das Ordnungsamt informiert werden.
Die Friedhofsverwaltung weist allerdings auch darauf hin, dass der Naturfriedhof von seinem Ansatz her so geplant und gestaltet ist, dass er auch für Tiere ein natürliches Umfeld bietet.