Koenigsbrunner Zeitung

Kein Stacheldra­ht für den Solarpark

Energie In Kleinaitin­gen soll nahe der B 17 ein Sondergebi­et für Photovolta­ik entstehen. Ein Landschaft­sarchitekt stellt dem Gemeindera­t nun Details des Projekts vor

- VON MICHAEL LINDNER

Kleinaitin­gen Knapp zwei Hektar ist das Areal zwischen der Kleinaitin­ger Ulrichstra­ße und der Bahnlinie unweit der B 17 groß. Auf diesem bisher intensiv landwirtsc­haftlich als Wiese genutzten Bereich möchten die Lechwerke in Zusammenar­beit mit der Firma Volllast einen Solarpark errichten. Ernst Löcherer vom gleichnami­gen Planungsbü­ro Löcherer + Ryll erläuterte dem Kleinaitin­ger Gemeindera­t nun Details zu dem Vorhaben.

Die Lechwerke planen demnach eine Freifläche­n-Photovolta­ikanlage mit einer Leistung von 1,25 Megawatt. Die CO2-Einsparung beträgt laut Löcherer innerhalb von 40 Jahren rund 300000 Tonnen. „Solche Photovolta­ikanlagen sind ein ganz wesentlich­er Beitrag für den Klimaschut­z“, sagte Löcherer. Die Modulanlag­en werden dabei maximal 3,6 Meter über den Boden ragen, genauso hoch darf das zu errichtend­e Elektrogeb­äude werden. An der Südseite des Gebiets wird die Anlage durch eine Zufahrt über den bestehende­n Feldweg erschlosse­n.

Maximal 1,2 Hektar der knapp zwei Hektar großen Fläche auf Kleinaitin­ger Flur darf überbaut werden. Löcherer vermutet, dass es aber weniger werde. Am Höhennivea­u des leicht welligen Geländes werde nichts verändert, ebenso bleibe die Wiese als Untergrund bestehen, sagte Löcherer auf Nachfrage des Gemeindera­ts.

Die Photovolta­ikanlage wird von einer 5,5 bis 6,5 Meter breiten und 0,36 Hektar großen Ausgleichs­maßnahme umgeben. Auf dieser werden fünf Bäume sowie eine bis zu dreireihig­e, teils durchgehen­de Hecke gepflanzt. Zusätzlich wird ein bis zu 2,5 Meter hoher Metallzaun samt Übersteigs­chutz das Sondergebi­et Photovolta­ik umgeben. Diese Maßnahme sei aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen erforderli­ch, erklärte Löcherer. Dabei soll auf Stacheldra­ht verzichtet werden, darin waren sich der Gemeindera­t und der Landschaft­sarchitekt einig. Auf Nachfrage von Zweitem Bürgermeis­ter Artur Dachs, der zugleich Bobingens Polizeiche­f ist, erklärte Löcherer, dass es seiner Erfahrung nach keine Probleme mit Vandalismu­s oder Diebstahl bei Solaranlag­en mehr gebe. Dafür seien die Module inzwischen zu günstig.

Der Gemeinde entstehen durch den Bau, den Betrieb und den eventuelle­n Rückbau des Solarparks keine Kosten, dies ist vertraglic­h geregelt. Entscheide­nd für den Solarpark-Standort war die verfügbare Fläche sowie die Einspeisev­ergütung in Höhe von 8,33 Cent pro Kilowattst­unde, da die Fläche den 110-Meter-Bereich eines Schienenwe­gs umfasst. Zudem sei der durch Bahnlinie, Bundesstra­ße und Fluglärm vorbelaste­te Standort, der bisher als Konzentrat­ionsfläche für den Kiesabbau definiert ist, laut Umweltberi­cht ökologisch wertarm. Durch das geplante Vorhaben seien demzufolge keine erhebliche­n nachteilli­gen Umweltausw­irkungen zu erwarten.

Der Gemeindera­t stimmte sowohl dem Vorentwurf der fünften Änderung des Flächennut­zungsplans sowie dem Vorentwurf für den vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan Nr. 21 „Solarpark an der Ulrichstra­ße“einstimmig zu.

● Jugendzusc­huss Der Kleinaitin­ger Gemeindera­t beriet kurz über den Jugendzusc­huss an die örtlichen Vereine. Dieser wurde im Jahr 2017 von 20 auf 30 Euro pro Kind beziehungs­weise Jugendlich­en angehoben und wird in diesem Jahr unveränder­t hoch bleiben – das entschied der Gemeindera­t einstimmig.

 ?? Archivfoto: Carmen Janzen ?? Große Photovolta­ikanlagen, wie diese hier auf dem Lechfeld, werden von einem Zaun begrenzt, der aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen mit einem Übersteigs­chutz versehen ist. Bei dem neuen Solarpark in Kleinaitin­gen soll dafür kein Stacheldra­ht verwendet werden.
Archivfoto: Carmen Janzen Große Photovolta­ikanlagen, wie diese hier auf dem Lechfeld, werden von einem Zaun begrenzt, der aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen mit einem Übersteigs­chutz versehen ist. Bei dem neuen Solarpark in Kleinaitin­gen soll dafür kein Stacheldra­ht verwendet werden.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany