Kunst mit Nitroverdünnung und Korrekturflüssigkeit
Udo Rutschmann bedient sich verschiedener Techniken. Seine Arbeiten stellt er in Oberschönenfeld aus
Oberschönenfeld Seine Arbeiten sind international bekannt und bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Nun zeigt der Augsburger Künstler Udo Rutschmann in einer Einzelausstellung seine Werke in der Schwäbischen Galerie des Museums Oberschönenfeld. Die Serien beinhalten Arbeiten auf Papier, Raumobjekte sowie großteils neue, noch nie gezeigte Ölbilder.
Oftmals erzielen die künstlerischen Techniken dabei eine Wechselwirkung: So erinnern manche seiner Malereien und Arbeiten auf Papier an Reliefs, während seine Skulpturen von linearen, grafischen Elementen geprägt sind. Häufig entsteht ein Dialog zwischen traditioneller und experimenteller Vorgehensweise. Rutschmann bedient sich Techniken wie Ölmalerei, Bleistiftoder Tuschzeichnung. Darüber hinaus verwendet er Nitroverdünnung und Korrekturflüssigkeit.
Die zunächst sehr behutsam aufgetragenen Schichten werden schließlich auf spontane Weise mit Strukturen versehen: Mit Besen, Rasierklingen und anderen Gebrauchsgegenständen bricht der Künstler die Oberflächen wieder auf. Bisweilen überarbeitet er auch alte Werke. Schließlich sind es dann die Zwischentöne, die bei den Malereien von Udo Rutschmann zum Tragen kommen. Durch die freigelegten Schichten und ausgesparten Stellen soll eine schwingende Lichtwirkung entstehen. Diese schaukelnden Federstahlarbeiten leben ganz besonders von Material, Struktur und Licht. Rutschmann wählt ungegenständliche, klar strukturierte Formen, meist Linien und Kreise. Doch auch hier zeigt er sich wiederum als Grenzgänger: Indem er die Formen verwischt und die Linien unterbricht, bringt er durchaus auch Elemente, die an informelle Kunst erinnern, ins Spiel.
Udo Rutschmann wurde 1967 in Augsburg geboren. Er arbeitete von 1989 bis 1992 als freier Gestalter und Beleuchtungstechniker am Deutschen Theater in München. Nach einem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte studierte er bis 1996 Architektur an der Metropolitan University London unter Adam Caruso. Sein Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Bonn schloss er 2008 mit Master of Fine Arts ab. Seit 2000 ist er als freischaffender Künstler tätig und hat ein Atelier in Augsburg. Er erhielt verschiedene Preise, darunter den Preis der österreichischen Papierindustrie (Emballissimo) im Bereich 3-D-Papiergestaltung zusammen mit Christa Hadac.
Zu sehen sind die künstlerischen Arbeiten unter anderem am Sonntag, 31. März, um 11 Uhr bei einer Matineeführung, am Sonntag, 14. April, um 15 Uhr sowie am Sonntag, 28. April, um 15 Uhr. Die Führung leitet jeweils Kunsthistorikerin Bärbel Steinfeld.