Wer führt künftig den VfL Kaufering?
Neuwahl In Kaufering muss ein komplett neuer Vorstand gewählt werden. Es gibt mehrere Kandidaten
Kaufering Beim VfL Kaufering werden die Weichen neu gestellt: Der komplette Vorstand stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl (wir berichteten). Einen Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Vorsitzenden Bernhard Mödl gibt es – den Kampfsportler Michael Erl. Er wird sich zur Wahl stellen. Aber er ist nicht der einzige Kandidat, wie Mödl gegenüber unserer Zeitung mitteilte.
Vor einigen Tagen hatte beim VfL noch mal eine Beiratssitzung stattgefunden, bei der Erl sein Konzept erneut vorstellte. „Ich glaube, ich konnte zwei Drittel bis drei Viertel des Beirats von meinem Konzept überzeugen“, sagt Erl. Der andere Kandidat, der laut Mödl noch nicht an die Öffentlichkeit treten will, war auch bis zum Schluss der Sitzung geblieben. „Er ist noch dabei, eine komplette Mannschaft aufzustellen“, so der scheidende VfL-Vorsitzende. „Einige der aktuellen Vorstandsmitglieder würden mit ihm noch weitermachen.“Sollte es dem zweiten Kandidaten gelingen, eine Mannschaft aufzustellen, „wird er den Hut in den Ring werfen“, sagt Bernhard Mödl.
Dann hätten die Mitglieder des VfL die Wahl. Und noch eine Entscheidung werden die Mitglieder treffen müssen bezüglich der Pacht für die Gaststätte Lechau. Aktuell ist der Pächter mit der Bezahlung in Verzug und hat auch eine Senkung der Pacht beantragt. Ursprünglich war diese bei 1300 Euro plus Nebenkosten und Mehrwertsteuer gelegen, bei der Sitzung habe man sich auf 950 Euro plus Nebenkosten und Mehrwertsteuer geeinigt. Ob es zu der Minderung kommt, müssen aber die Mitglieder bei der Versammlung entscheiden, so Mödl.
Wie berichtet, will der Kampfsportler Michael Erl einen Teil der Gaststätte in einen Trainingsraum umbauen, den Rest als Café nutzen. „Wenn die Eltern ihre Kinder zum Training bringen, können sie zwischenzeitlich einen Kaffee trinken. Was soll man in der einen Stunde sonst machen?“, erläutert Erl seine Pläne.
Den zur Trainingshalle umgebauten Teil würde die „BW Kampfkunstschule Kaufering UG“nutzen. Birgit Wostradowski, Geschäftsführerin der Kampfkunstschule, war bei der Beiratssitzung ebenso dabei wie Marco Hopf, der das Café führen soll, während Michael Erl den Vorsitz des VfL übernehmen würde.
Sein Eindruck sei gewesen, dass man bei der Beiratssitzung „einen kleinen Teilsieg“, erringen konnte. „Jetzt müssen wir noch bei der Hauptversammlung überzeugen. Wichtig ist, dass dann auch viele Mitglieder kommen.“
Grundsätzlich, sagt Erl, würden viele – vor allem ältere Vereinsmitglieder – an dem Gedanken festhalten, dass ein Verein auch ein Vereinsheim benötige, in dem man sich nach dem Training oder Wettkampf noch auf ein Bier treffe. Doch das sei überholt – wie auch die Probleme bei anderen Vereinsheimen, die verpachtet werden, zeigen würden.
Durch das Kampfsport-Training würde aber bereits „Laufkundschaft“für das Café akquiriert. Möglich sei auch, ein Frühstück anzubieten oder mittags beispielsweise Pizza für die Schüler der nahen Realschule. Außerdem soll – saisonbedingt – der Biergarten mit bewirtschaftet werden.
Für sich selbst, als Vorsitzenden des Vereins, hat Erl auch bereits Ziele ausgegeben. „Wenn man allein sieht, dass die Homepage zuletzt im Jahr 2015 geändert wurde, das geht in der heutigen Zeit einfach nicht.“Dem Verein fehle modernes Marketing: „Da gibt es viel Arbeit, um den VfL Kaufering ins Jahr 2019 zu bringen. Den Verein auf gute und modere Füße zu stellen, das sehe ich als meinen Job.“So, ist er überzeugt, lasse sich auch die Mitgliederzahl steigern.