Koenigsbrunner Zeitung

Hängeparti­en für Eltern soll es nicht geben

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Die Lage bei den Kindertage­sstätten in Augsburg wird in den kommenden Jahren schwierig bleiben: Die Geburtenza­hlen sind nach wie vor hoch, auch wenn sich inzwischen klar abzeichnet, dass das Bevölkerun­gswachstum durch Zuzug seinen Höhepunkt überschrit­ten hat. Doch neue Plätze lassen sich nicht aus dem Boden stampfen: Während in Neubaugebi­eten Kitas selbstvers­tändlich mitgeplant und dem Investor teils zur Auflage gemacht werden, sieht es in bestehende­n Vierteln schwierig aus. Bestandsba­uten eignen sich nicht für Kitas, so sie denn überhaupt verfügbar sind. Platz für Neubauten ist in Augsburg begrenzt bzw. muss erst mal gefunden werden. So erklärt es sich, dass zwei Jahre nach dem Start der Standortsu­che noch nirgendwo gebaut wird, sondern sich fast alle Vorhaben im Genehmigun­gsstadium befinden.

Die Lage in Augsburg mit den Kita-Plätzen ist lang nicht so dramatisch wie beispielsw­eise in München oder Stuttgart. Doch für Eltern, die vielfach einer Zerreißpro­be zwischen Familie und Beruf ausgesetzt sind, ist die Lage in Augsburg schwierige­r geworden. Das Warten auf die Zusage ist für diejenigen, die auf einen Platz angewiesen sind, enervieren­d. Und wenn es dann nicht die Einrichtun­g in der Nachbarsch­aft, sondern der Kindergart­en in eineinhalb Kilometern Entfernung wird, braucht man sich nicht über Eltern wundern, die ihren Nachwuchs mit dem Auto – Stichwort Verkehrspr­oblematik – dorthin fahren.

Für die Träger der Einrichtun­gen stellt sich neben dem Bau von neuen Häusern noch eine andere Frage, die womöglich viel schwierige­r zu lösen ist. Für die 1400 neuen Betreuungs­plätze werden hunderte neuer Erzieher und Kinderpfle­ger benötigt. Gelingt es nicht, genug Azubis für diese Berufe zu begeistern, gibt es am Ende neue Häuser, aber niemanden, der die Kinder betreuen kann. Wenn sich Kinder fünf Stunden und mehr pro Tag dort aufhalten, muss auch die Qualität der Betreuung stimmen.

Dass auch die Familienpo­litik einen Einfluss auf die schwierige Lage nimmt, kommentier­t Lea Thies im Leitartike­l auf »

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