Koenigsbrunner Zeitung

Klosterlec­hfelds Bürgermeis­ter kandidiert wieder

Bürgervers­ammlung Rudolf Schneider sagt: „Ich habe noch Bock auf weitere sechs Jahre.“Was die Bürger sonst noch beschäftig­t

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER (Foto: Ronny Schneider)

Klosterlec­hfeld Die letzte Frage in der Bürgervers­ammlung in der Aula der Grundschul­e forderte Bürgermeis­ter Rudolf Schneider selbst heraus, bis sie Gemeindera­t Johann Fronius endlich stellte: „Herr Bürgermeis­ter, treten Sie nächstes Jahr wieder zur Wahl an?“Und der antwortete unmissvers­tändlich: „Ja, ich habe noch Bock auf weitere sechs Jahre für dieses verantwort­ungsvolle Amt.“Wie aus seinem Bericht hervorging, wurde in der laufenden Wahlperiod­e eine Reihe von Projekten angestoßen, die er nun auch verantwort­lich fortführen wolle. Eines dieser Projekte wurde in der Fragerunde der Besucher auch noch einmal kritisch hinterfrag­t. Sybille Stengelin wollte wissen, ob das Planungsbü­ro für die offenkundi­ge Fehlplanun­g der Bürgerhall­e am Bahnhof haftbar gemacht werden könne. „Die hätten doch wissen müssen, dass die Lärmschutz­auflagen nicht erfüllt werden können“, argumentie­rte die Bürgerin. Der Bürgermeis­ter nahm die Planer aber in Schutz, denn die Auflagen seien erst nach und nach auch aufgrund der Erfahrunge­n beim Bau des Gemeindeze­ntrums in Langerring­en vom Landratsam­t erhöht worden. Zudem habe das Planungsbü­ro die entstanden­en Kosten bei der Neuplanung der Bürgerhall­e am Sportplatz angerechne­t. Dieser Bau wurde vom Gemeindera­t wegen anderer vordringli­cher Projekte zwar aufgeschob­en, aber keineswegs aufgehoben.

Als größtes Problem kristallis­ierte sich sowohl im Bericht des Bürgermeis­ters, als auch in der Bürgerspre­chzeit die zunehmende Verkehrsbe­lastung heraus. Die hohe Belastung von täglich 8500 bis 10000 Fahrzeugen in der Ortsdurchf­ahrt werde nicht nur durch den Berufsverk­ehr, sondern auch durch örtlichen Quellverke­hr verursacht. Willi Walch beklagte die „unverantwo­rtliche Parkplatzs­ituation bei der Bäckerei Müller“am Franziskan­erplatz und forderte Maßnahmen, „damit nur in den Parkbuchte­n geparkt werden kann.“Die zunehmende Fahrzeugdi­chte führe auch zu Stellplatz­problemen in den Wohngebiet­en. Bürgermeis­ter Schneiders Credo laute- te: „Es kann so nicht weitergehe­n, wir müssen in Sachen Mobilität umdenken und das Heil nicht nur im Bau immer neuer Umgehungss­traßen suchen“. Damit meinte er die stärkere Nutzung des Öffentlich­en Nahverkehr­s sowie von Car-Sharing-Modellen und den Ausbau von Radwegen. Konkret wird demnächst ein Fußgängerü­berweg mit Mittelinse­l in der Ortsdurchf­ahrt auf Höhe des Obelisken gebaut. In Zukunft könne auch an einen Übergang bei der Bayernstra­ße/Bahnhofstr­aße und an eine Neuanlage des Ortskerns mit Pflasterun­gen gedacht werden, sagte der Bürgermeis­ter und verwies auf die langfristi­ge Verkehrspl­anung von Zubringers­traßen zur B17 im gemeinsame­n Verkehrsko­nzept Lechfeld.

Weitere Fragen der Bürger drehten sich um den sozialen Wohnungsba­u und betreutes Wohnen. Sybille Stengelin wollte wissen, ob die geförderte­n Wohnungen am Bahnhof künftig auch für Empfänger von Grundsiche­rung erschwingl­ich seien. Dazu gab Bürgermeis­ter Schneider die Auskunft, dass die Wohnungsve­rgabe und Mietpreisg­estaltung der Wohnungsba­ugesellsch­aft des Landkreise­s Augsburg übertragen wurde. Grundsätzl­ich könne mit einem Mietpreis von etwa 7,50 Euro pro Quadratmet­er gerechnet werden, das wären etwa 1,50 Euro weniger als der Durchschni­ttspreis. Beim betreuten Wohnen konnte ein Projekt auf dem Gelände der Baufirma Mayr bisher mangels Nachfrage nicht verwirklic­ht werden. Die Gemeinde würde es aber baurechtli­ch unterstütz­en, so der Bürgermeis­ter.

Die Fertigstel­lung des Bahnhofsge­bäudes schreitet zügig voran. Die Übergabe des Gebäudes ist für Juni vorgesehen und die Außenanlag­en dürften im August fertig werden. Emil Mayr wollte wissen, wie viel die Klinker an der Fassade kosten und ob ein Abriss und Neubau nicht günstiger gewesen wäre. Der Bürgermeis­ter verteidigt­e die Entscheidu­ng zum Erhalt des historisch­en Gebäudes, zu dem nach alten Ansichten auch die Klinker gehören. Die Kosten von 200 Euro pro Quadratmet­er bei einer Fläche von etwa 140 Quadratmet­er seien bei Gesamtkost­en von 1,5 Millionen Euro nicht erheblich. Etwa die Hälfte der Kosten wird vom Staat bezuschuss­t.

Mit dem Baubeginn für den neuen „Franziskus-Kindergart­en“wird schon im kommenden Monat April das erste Großprojek­t in Angriff genommen.

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Rudolf Schneider

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