Koenigsbrunner Zeitung

Entsorgung von oben herab

Planung Königsbrun­n bekommt einen neuen Wertstoffh­of an der Bobinger Straße. Der Stadtrat hat ein entspreche­ndes Konzept abgesegnet. Es verspricht eine bessere Erreichbar­keit und mehr Komfort für die Bürger

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Mehr Komfort bei der Abgabe und viel bessere Bedingunge­n für die An- und Abfahrt – das verspricht sich der Königsbrun­ner Stadtrat vom neuen Wertstoffh­of, der an der Bobinger Straße errichtet werden soll. In der aktuellen Stadtratss­itzung haben die Räte das Konzept einstimmig verabschie­det.

Johann Baumann vom Planungsbü­ro AU Consult stellte gemeinsam mit Jörg Kratzer vom Tiefbauamt die Ideen für den neuen Sammelplat­z vor. Als Standort wurde die freie Fläche zwischen dem Gelände der Firma Remondis und der bestehende­n Grüngutsam­melstelle auserkoren. Erschlosse­n wird das Gelände über die Wertachstr­aße, etwas nördlich vom Kreisverke­hr an der östlichen B-17-Anschlusss­telle. Dort wird eine neue Zufahrt für das Remondisge­lände gebaut und in der Verlängeru­ng der Wertstoffh­of angeschlos­sen.

Die Bürger können mit ihren Autos über eine Rampe in einen überdachte­n Bereich fahren und dort die meisten Wertstoffe abladen. Durch die Konstrukti­on können die Materialie­n von oben in die Container geworfen werden. Aus Sicht der Konstrukte­ure ein Gewinn an Komfort, da die Menschen keine Treppen mehr überwinden müssen, um ihre Abfälle zu entsorgen. Nach dem Verlassen der Halle führen zwei Fahrspuren zurück Richtung Geländeaus­fahrt. Auf der linken Seite der Fahrspur liegen dann noch weitere Container, zum Beispiel für Elektroger­äte. Diese müssen ebenerdig stehen, da die Geräte nicht geworfen werden dürfen.

Wer dort etwas abladen möchte, kann sein Auto in einer von mehreren Parklücken oder auf der linken Fahrspur abstellen. In dem Bereich sollen auch noch weitere Container angeordnet werden, zum Beispiel für Altkleider oder Altglas. Die Details wird die Stadtverwa­ltung mit den Mitarbeite­rn des Wertstoffh­ofs absprechen, wie Bürgermeis­ter Franz Feigl versichert­e. Mithilfe deren Erfahrung solle eine sinnvolle Anordnung ausgearbei­tet werden. Platzprobl­eme seien nicht zu befürchten, sagt Feigl: „Wir haben wesentlich mehr Containers­tellplätze als wir auf dem alten Gelände Container an der St.-Johannes-Straße haben.“

Die Autos sollen den neuen Wertstoffh­of nach rechts über den Be-

Auch für Fahrradfah­rer soll es komfortabl­er werden

reich der Grüngutsam­melstelle verlassen und an der Ampel gegenüber der Dornierstr­aße wieder auf die Bobinger Straße zurückkomm­en. Für Lastwagen gibt es eine andere Regelung.

Auf dem Gelände wird ein Bereich zur Anlieferun­g von Erdaushub reserviert. Das Material wird dort untersucht, und dann festgelegt, wo es entsorgt werden kann. Die Laster können in dem Bereich wenden und auf einer zweiten Spur auf der Trasse der Einfahrt zurück auf die Wertachstr­aße fahren.

Die Planung wurde von den Stadträten für gut befunden. Florian Kubsch (SPD) merkte an, dass seine Fraktion bislang eine Lösung mit zwei Standorten bevorzugt habe. Dieser Wertstoffh­of biete aber so viel Komfort, dass es den Nachteil wettmache, nur einen Standort zu haben. Alexander Leupolz (CSU) sagte, er freue sich darauf, seine Wertstoffe unter einem Dach abgeben zu können. Helmut Schuler (Freie Wähler) merkte an, dass man bei den Planungen auch den Untergrund besonders bedenken müsse. Bei dem Areal handelt es sich um eine ehemalige Deponie, da seien Senkungen des Bodens nicht auszuschli­eßen.

Alwin Jung (Grüne) forderte, die Belange von Radfahrern mehr zu bedenken. Lastenfahr­räder seien immer mehr auf dem Vormarsch, sodass künftig auch mit mehr Anlieferun­gen auf zwei Rädern zu rechnen sei und eine komfortabl­e Anfahrtsmö­glichkeit geschaffen werden solle. Der Idee, einen zweiten Eingang vom Radweg an der Bobinger Straße zu schaffen, erteilte Johann Baumann vom Planungsbü­ro eine Absage: Das sei nicht sinnvoll, weil es dadurch für die Mitarbeite­r schwierige­r würde, zu prüfen, wer welche Materialie­n entsorge oder mitnehme. Bürgermeis­ter Feigl versprach, dass man Optionen für Fahrradanl­ieferungen prüfen werde.

Der vorgestell­te Entwurf wurde einstimmig angenommen. Parallel zu den Planungsar­beiten wird ein neuer Bebauungsp­lan für den Bereich erstellt.

 ??  ?? AZ MAPS4NEWS.COM / INFOGRAFIK QUELLE: AU CONSULT GMBH
AZ MAPS4NEWS.COM / INFOGRAFIK QUELLE: AU CONSULT GMBH
 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Im neuen Wertstoffh­of werden die Autos in einem überdachte­n Bereich anhalten und das Sammelgut nach unten in Container werfen.
Symbolfoto: Alexander Kaya Im neuen Wertstoffh­of werden die Autos in einem überdachte­n Bereich anhalten und das Sammelgut nach unten in Container werfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany