Düsteres „Grenzland“
Tipp des Tages Der ZDF- Krimi verbindet einen Mord mit Folgen der Flüchtlingskrise
Das Fremde – spätestens seit der Flüchtlingskrise 2015 ist das in vielen Filmen ein prägendes Schema. Auch der düstere ZDF- Krimi „Grenzland“arbeitet sich daran ab: Es geht um Flüchtlinge, um eine Bürgerwehr und um die Angst vor dem Unbekannten in jeglicher Form. Mittendrin versucht Ermittlerin Elfriede Jandrasits (Brigitte Kren, 65, „Vier Frauen und ein Todesfall“) einen Mordfall zu lösen. Die 18-jährige sprachbehinderte Renate wird tot in einem Waldstück aufgefunden. Als tatverdächtig gilt schnell ihr Freund Achmed, der sein Temperament nicht immer im Griff gehabt haben soll. Der junge Flüchtling ist zudem verschwunden. Als Jandrasits und der unbeholfene Dorfpolizist Hans Boandl (Christoph Krutzler) Achmed finden und befragen, schweigt der lieber. Erst mit den weiteren Ermittlungen kommen Zweifel an der Mordtheorie auf.
Der Film von Marvin Kren (Regie und Drehbuch, „4 Blocks“) spielt im südlichen Burgenland, einer sehr ländlichen österreichischen Region und verhandelt dort die emotionale Debatte über die Migrationspolitik in Europa. „Grenzland“setzt die Thematik ansprechend um, der düstere Spielfilm birgt Spannung, macht nachdenklich, das ungleiche Ermittler-Duo gefällt. Der Film bedient an einigen Stellen zwar Ressentiments, denen zu selten ein Gegenargument entgegengestellt wird. Schauspielerin Brigitte Kren überzeugt jedoch als grantige und dann wieder sehr einfühlsame und verletzliche Ermittlerin. Diese Emotionalität schwappt auf den Zuschauer über, was der Handlung mit ihrem dramatischen Ende mehr als angemessen ist.