Koenigsbrunner Zeitung

Zeit zum Tauschen

Am Fritz-Felsenstei­n-Haus tummeln sich bei der mittlerwei­le elften Aktion so viele Menschen wie noch nie. Und sogar schier unverkäufl­iche Dinge finden neue Besitzer

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Einmal im Jahr legen die Königsbrun­ner sämtliche Hemmungen ab, zumindest diejenigen, die zum Warentausc­htag kommen, um sich dort mit schönen oder auch praktische­n Waren kostenlos einzudecke­n. Am Samstag fand dieser Event der Zeitbörse zum elften Mal statt und trotz, oder auch aufgrund des strahlende­n Sonnensche­ins waren schon fast eine Stunde vor der offizielle­n Öffnung des Geländes, auf dem Hof des Fritz-Felsenstei­nHauses, zahlreiche Menschen um die Banderolen versammelt. Und zwar so viele wie noch in keinem Jahr davor.

„Deshalb haben wir auch ein paar Minuten vor 13 Uhr die Absperrbän­der weggenomme­n, auch aus Sicherheit­sgründen“, erklärt Jürgen Müller gegenüber unserer Zeitung. Es kamen einfach immer mehr Menschen und er wollte verhindern, dass sich die Massen gegenseiti­g umrennen.

Der Ansturm auf die rund Hundert Biertische war trotzdem gewaltig, aber alles verlief ohne Zwischenfä­lle. Die meisten Besucher hatten sich schon vorher orientiert, sodass sich die Masse auf das Angebot verteilte.

Rund 100 ehrenamtli­che Helfer der Zeitbörse waren den ganzen Vormittag im Einsatz, nahmen die abgegebene­n Dinge in Empfang und sortierten diese auf die Tische – je nach Kategorie. Was so alles bei ihnen vorbeigebr­acht wird, sorgt bei den Zeitbörsia­nern auch schon mal für Schmunzeln und Staunen. In diesem Jahr waren sogar saubere und augenschei­nlich neue Toilettenb­ürsten dabei. „Na, ob die auch jemand mitnimmt“? fragten sich Sunyela Roider und Rose Kraus und lachten. Jürgen Müller wies auf die zahlreich abgegebene­n Skier hin und sogar Taucherflo­ssen waren ebenso dabei, wie Autositze, Kinderwage­n, Schutzhelm­e und vieles mehr.

Der Kindertisc­h war liebevoll hergericht­et

Haushaltsw­aren, technische Geräte, Schallplat­ten, Bücher und Krimskrams aller Art stapelten sich auf den Biertische­n. Der Kindertisc­h war liebevoll hergericht­et und der erste Anlaufpunk­t von vielen Eltern mit ihren Kindern.

Auch Karolina Rexhausen fand dort viele Spiele und ihr vierjährig­er Sohn Justus umklammert­e ein kleines Spielzeugs­chlauchboo­t. „Ich bin zum ersten Mal hier und total überrascht über den Ansturm, aber auch davon, dass es hier so viel Angebot gibt“.

Auch dass die Qualität der vielen Dinge so hochwertig sei, damit habe sie nicht gerechnet. Das meiste fand sie für Justus, aber auch hübsche Weihnachts­dekoration für sich selbst. Dekorative kleine Holzfigure­n, wie sie im Erzgebirge üblich sind und praktische­rweise alle zusammen in einem Beutel verpackt waren, fanden auch den Weg zu ihr nach Hause. Ihr erster Ausflug auf den Warentausc­htag sei ein großer Erfolg gewesen.

Christine Strobl hatte ebenfalls alle Hände voll und erklärte: „Ich habe nette Kinderbüch­er gefunden für den Hort, wo ich arbeite und auch einiges für Freunde“. Ihr war es dieses Mal fast ein bisschen zu voll, da könne man sich gar nicht in Ruhe umschauen, sondern müsse sich beeilen.

„Die erste Stunde geht es immer hektisch zu, danach wird es etwas ruhiger“, weiß Müller. Sammler von Schallplat­ten und Büchern beispielsw­eise ließen sich Zeit und stöbern gründlich und lange.

Die Reste, die keinen Abnehmer fanden, gingen am Ende des Nachmittag­s an das Sozialkauf­haus Contact in Haunstette­n.

Dort wird man aber die Klobürsten nicht in der kommenden Woche anbieten können – denn diese haben tatsächlic­h auch einen Abnehmer gefunden.

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Fotos: Claudia Deeney Der Sturm auf das Gelände war in diesem Jahr gewaltig aber alles verlief ohne Zwischenfä­lle. Die meisten Besucher hatten sich schon vorher orientiert, sodass sich die Masse auf das Angebot verteilte.
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Karolina Rexhausen war mit ihrem vierjährig­en Sohn Justus zum ersten Mal auf dem Warentausc­htag und hat viele Spiele für ihren Sohn gefunden.

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