Versöhnlicher Abschluss mit fadem Beigeschmack
Schwabmünchen siegt in Ismaning und verliert Tim Uhde durch einen fragwürdigen Platzverweis
Schwabmünchen Und am Ende ist doch wieder alles gut. Was meist für Märchen gilt, gilt nun auch für die nun abgelaufene Saison der Schwabmünchner Bayernligafußballer. Wobei bei den Schwabmünchnern nur das erste Saisondrittel märchenhaft war. Danach folgte eine lange Zeit des Leidens und erst im Endspurt gelang es dem Team von Trainer Paolo Maiolo, für ein glückliches Ende zu sorgen.
So wurden nahezu alle Wünsche von Coach Maiolo erfüllt. Der wollte mindestens 40 Punkte erreichen, die Klasse halten, vor Schwaben Augsburg landen und einmal ohne Gegentor bleiben. Nur der letztgenannte Wunsch blieb unerfüllt.
Platz acht, 45 Punkte und vier Plätze vor dem Augsburger Lokalrivalen, heißt es am Ende. Unterm Strich ein achtbares Endergebnis.
Möglich wurde dies, weil in den abschließenden beiden Saisonspielen noch sechs Punkte eingefahren wurden.
Die letzten am Samstag beim FC Ismaning. Die Vorzeichen für die Partie waren nicht die Besten. Maiolo musste nach dem bereits sicheren Klassenerhalt die Spannung hochhalten, zudem fehlte neben Torjäger Phillip Schmid mit Timo Prechtl (gesperrt) und Maik Uhde (verletzt) die etatmäßige Innenverteidigung.
Doch die dezimierten Schwabmünchner kamen gut in die Partie. Tim Uhde wurde halbrechts geschickt und legte frei vor dem Tor uneigennützig auf Jeton Abazi ab, der nur noch einschieben musste. Ganz Ismaning protestierte, da Uhde wohl im Abseits war. Ein Umstand, den auch Schwabmünchens Spielleiter Manfred Bock nicht widerlegen konnte. „Das kann schon Abseits gewesen sein“, äußerte sich Bock vorsichtig.
Ismaning steckte nicht auf, immerhin benötigten die Oberbayern einen Sieg, um die Chance auf den direkten Klassenerhalt zu wahren. So erhöhten sie den Druck, doch außer einem Lattenkopfball von Torjäger Angelo Hauk kam wenig Gefährliches auf das Schwabmünchner Tor.
Besser lief es für Schwabmünchen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde legten sich die Gäste den Ball eigentlich selbst ins Nest. Ein erster, schwacher, Schwabmünchner Freistoß blieb hängen, doch Ismaning foulte erneut, und es gab die nächste Gelegenheit, dem Tor ein paar Meter näherzukommen. Diesmal machte es Schwabmünchen – in Person von Serhat Örnek – besser. Dieser überraschte den schlecht positionierten Ismaninger Torhüter in der Torwartecke. Noch vor der Pause konnten die Gastgeber auf 1:2 verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel hatte Jeton Abazi die Vorentscheidung auf dem Fuß, als er einen verunglückten Rückpass erlief, aber frei vor Torhüter Fritz scheiterte.
Nach einer knappen Stunde folgte dann der negative Höhepunkt der Partie. Nach einem eher harmlosen Zweikampf von Tim Uhde gegen Ismanings Dominik Hofmann stieß dieser den Schwabmünchner unsanft um. Zum Entsetzen aller gab es dafür für beide Spieler die Rote Karte. Der schwache Schiedsrichter Michael Hofbauer wollte so scheinbar das Feuer aus der Partie nehmen. Dies war durchaus drin, aber auch, weil er bis dahin eine wenig überzeugende Leistung bot und viel zu viel hat durchgehen lassen.
Ismaning kam die erste Zeit in der neuen Spielform „Zehn gegen zehn“besser zurecht und bleib am Drücker. Eine Viertelstunde vor dem Ende gelang den Gastgebern der nicht unverdiente Ausgleich. Die Oberbayern drückten weiter und haderten erneut mit dem Schiedsrichter, als Schwabmünchens Torhüter Felix Thiel nahe der Strafraumkante einen hohen Ball abfing, dabei aber Ismanings Torjäger Hauk unsanft beiseite räumte. Dementsprechend angefressen war FCITrainer Stijepic nach der Partie: „Ich will nicht sagen, dass das der Grund ist, aber bei so einem Spiel muss man einen souveränen Schiri schicken. Wir waren heute nicht gut. Aber der Schiedsrichter war schlechter“, schimpfte Ismanings Trainer. So kam es, wie es kommen musste. Die Gastgeber machten auf und in der Nachspielzeit setzten die Schwabmünchner einen Konter zum 3:2-Siegtreffer. Elias Herzig schickte Serhat Örnek mit einem feinen Pass auf die Reise, und dieser vollstreckte eiskalt zum versöhnlichen Schwabmünchner Saisonabschluss.
FC Ismaning Fritz, Kubina, Tomasevic (75. Moradi), Siedlitzki, Fischer, Killer, Ring (63. Volland), Lopes, Siebald (88. Ighagbon), Hofmann, Hauk.
TSV Schwabmünchen Thiel, Kusterer, Talla, Mittermaier, Herzig, Maiolo, Karvar, Örnek (93. Lombaya), Uhde, Rudolph, Abazi (86. Morfakis).
Schiedsrichter Hofbauer (Bernau) - Zuschauer 115 – Tore 0:1 Abazi (8.), 0:2 Örnek (36.), 1:2 Hauk (39.), 2:2 Volland (76.), 2:3 Örnek (90.+3)
Rot Hofmann (56./FC Ismaning/Tätlichkeit), Uhde (56./TSV Schwabmünchen/ grobes Foulspiel).