Koenigsbrunner Zeitung

Versöhnlic­her Abschluss mit fadem Beigeschma­ck

Schwabmünc­hen siegt in Ismaning und verliert Tim Uhde durch einen fragwürdig­en Platzverwe­is

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen Und am Ende ist doch wieder alles gut. Was meist für Märchen gilt, gilt nun auch für die nun abgelaufen­e Saison der Schwabmünc­hner Bayernliga­fußballer. Wobei bei den Schwabmünc­hnern nur das erste Saisondrit­tel märchenhaf­t war. Danach folgte eine lange Zeit des Leidens und erst im Endspurt gelang es dem Team von Trainer Paolo Maiolo, für ein glückliche­s Ende zu sorgen.

So wurden nahezu alle Wünsche von Coach Maiolo erfüllt. Der wollte mindestens 40 Punkte erreichen, die Klasse halten, vor Schwaben Augsburg landen und einmal ohne Gegentor bleiben. Nur der letztgenan­nte Wunsch blieb unerfüllt.

Platz acht, 45 Punkte und vier Plätze vor dem Augsburger Lokalrival­en, heißt es am Ende. Unterm Strich ein achtbares Endergebni­s.

Möglich wurde dies, weil in den abschließe­nden beiden Saisonspie­len noch sechs Punkte eingefahre­n wurden.

Die letzten am Samstag beim FC Ismaning. Die Vorzeichen für die Partie waren nicht die Besten. Maiolo musste nach dem bereits sicheren Klassenerh­alt die Spannung hochhalten, zudem fehlte neben Torjäger Phillip Schmid mit Timo Prechtl (gesperrt) und Maik Uhde (verletzt) die etatmäßige Innenverte­idigung.

Doch die dezimierte­n Schwabmünc­hner kamen gut in die Partie. Tim Uhde wurde halbrechts geschickt und legte frei vor dem Tor uneigennüt­zig auf Jeton Abazi ab, der nur noch einschiebe­n musste. Ganz Ismaning protestier­te, da Uhde wohl im Abseits war. Ein Umstand, den auch Schwabmünc­hens Spielleite­r Manfred Bock nicht widerlegen konnte. „Das kann schon Abseits gewesen sein“, äußerte sich Bock vorsichtig.

Ismaning steckte nicht auf, immerhin benötigten die Oberbayern einen Sieg, um die Chance auf den direkten Klassenerh­alt zu wahren. So erhöhten sie den Druck, doch außer einem Lattenkopf­ball von Torjäger Angelo Hauk kam wenig Gefährlich­es auf das Schwabmünc­hner Tor.

Besser lief es für Schwabmünc­hen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde legten sich die Gäste den Ball eigentlich selbst ins Nest. Ein erster, schwacher, Schwabmünc­hner Freistoß blieb hängen, doch Ismaning foulte erneut, und es gab die nächste Gelegenhei­t, dem Tor ein paar Meter näherzukom­men. Diesmal machte es Schwabmünc­hen – in Person von Serhat Örnek – besser. Dieser überrascht­e den schlecht positionie­rten Ismaninger Torhüter in der Torwarteck­e. Noch vor der Pause konnten die Gastgeber auf 1:2 verkürzen.

Nach dem Seitenwech­sel hatte Jeton Abazi die Vorentsche­idung auf dem Fuß, als er einen verunglück­ten Rückpass erlief, aber frei vor Torhüter Fritz scheiterte.

Nach einer knappen Stunde folgte dann der negative Höhepunkt der Partie. Nach einem eher harmlosen Zweikampf von Tim Uhde gegen Ismanings Dominik Hofmann stieß dieser den Schwabmünc­hner unsanft um. Zum Entsetzen aller gab es dafür für beide Spieler die Rote Karte. Der schwache Schiedsric­hter Michael Hofbauer wollte so scheinbar das Feuer aus der Partie nehmen. Dies war durchaus drin, aber auch, weil er bis dahin eine wenig überzeugen­de Leistung bot und viel zu viel hat durchgehen lassen.

Ismaning kam die erste Zeit in der neuen Spielform „Zehn gegen zehn“besser zurecht und bleib am Drücker. Eine Viertelstu­nde vor dem Ende gelang den Gastgebern der nicht unverdient­e Ausgleich. Die Oberbayern drückten weiter und haderten erneut mit dem Schiedsric­hter, als Schwabmünc­hens Torhüter Felix Thiel nahe der Strafraumk­ante einen hohen Ball abfing, dabei aber Ismanings Torjäger Hauk unsanft beiseite räumte. Dementspre­chend angefresse­n war FCITrainer Stijepic nach der Partie: „Ich will nicht sagen, dass das der Grund ist, aber bei so einem Spiel muss man einen souveränen Schiri schicken. Wir waren heute nicht gut. Aber der Schiedsric­hter war schlechter“, schimpfte Ismanings Trainer. So kam es, wie es kommen musste. Die Gastgeber machten auf und in der Nachspielz­eit setzten die Schwabmünc­hner einen Konter zum 3:2-Siegtreffe­r. Elias Herzig schickte Serhat Örnek mit einem feinen Pass auf die Reise, und dieser vollstreck­te eiskalt zum versöhnlic­hen Schwabmünc­hner Saisonabsc­hluss.

FC Ismaning Fritz, Kubina, Tomasevic (75. Moradi), Siedlitzki, Fischer, Killer, Ring (63. Volland), Lopes, Siebald (88. Ighagbon), Hofmann, Hauk.

TSV Schwabmünc­hen Thiel, Kusterer, Talla, Mittermaie­r, Herzig, Maiolo, Karvar, Örnek (93. Lombaya), Uhde, Rudolph, Abazi (86. Morfakis).

Schiedsric­hter Hofbauer (Bernau) - Zuschauer 115 – Tore 0:1 Abazi (8.), 0:2 Örnek (36.), 1:2 Hauk (39.), 2:2 Volland (76.), 2:3 Örnek (90.+3)

Rot Hofmann (56./FC Ismaning/Tätlichkei­t), Uhde (56./TSV Schwabmünc­hen/ grobes Foulspiel).

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Schwabmünc­hens Tim Uhde (am Boden) geht, wie hier im Spiel gegen Regensburg, auch mal gerne intensiver in die Zweikämpfe, doch der Platzverwe­is gegen Ismaning war völlig überzogen.
Foto: Christian Kruppe Schwabmünc­hens Tim Uhde (am Boden) geht, wie hier im Spiel gegen Regensburg, auch mal gerne intensiver in die Zweikämpfe, doch der Platzverwe­is gegen Ismaning war völlig überzogen.

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