Koenigsbrunner Zeitung

Linksparte­i präsentier­t neue Gesichter für den Stadtrat

Stadtrat Otto Hutter zieht sich zurück, Frederik Hintermayr führt die Liste der Kandidaten an

- VON JÖRG HEINZLE

Mit neuen Gesichtern zieht die Linksparte­i in Augsburg in den Wahlkampf für die Stadtratsw­ahl im März kommenden Jahres. Bei einer Versammlun­g am Samstag wählten die Parteimitg­lieder die Bewerber für die 60-köpfige Liste. Der bisherige LinkenStad­trat Otto Hutter steht nicht auf dem Wahlvorsch­lag. Er hat seinen Rückzug aus der Kommunalpo­litik angekündig­t. Angeführt wird die Liste von Frederik Hintermayr, 27, der gleichzeit­ig auch der Kandidat der Linken für die Oberbürger­meister-Wahl ist.

Hintermayr zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der Wahlversam­mlung. Die Kandidaten­liste sei „bunt und vielseitig“. Die Kandidaten stünden auch für die Schwerpunk­tthemen, mit denen die Partei punkten wolle – dazu zählen unter anderem ein kostenlose­r Nahverkehr, Sozial- und Kulturpoli­tik sowie Migration.

Frauen und Männer sind auf der Liste der Linken nahezu gleichmäßi­g vertreten. Es gibt 32 Kandidaten und 28 Kandidatin­nen. Die Plätze zwei und drei werden von Frauen belegt – von der Verlagsang­estellten Christine Wilholm und Rebecca Lindner, 26, die im Kulturbere­ich tätig ist. Rebecca Lindner sitzt bereits im Kulturbeir­at der Stadt. Sie sagte bei der Versammlun­g: „Die freie Kulturszen­e braucht dringend eine Stimme im Stadtrat. Diese muss laut und deutlich sein!“

Auf Listenplat­z vier steht ein Mann, dessen Gesicht viele Augsburger kennen dürften. Tim Lubecki, 46, arbeitet in Augsburg für die Gewerkscha­ft Nahrung-GenussGast­stätten (NGG). Er hat die relativ kleine Gewerkscha­ft mit öffentlich­keitswirks­amen Aktionen in den vergangene­n Jahren bekannt gemacht. Unter anderem ging es dabei um Arbeitsbed­ingungen bei der Fast-Food-Kette Burger King und um den Kampf der Angestellt­en der insolvente­n Großbäcker­ei Lechbäck in Gersthofen. Auf den weiteren Listenplät­zen folgen Anke Diron, 52, deren Schwerpunk­te die Themen Inklusion und der demografis­che Wandel sind, und Cengiz Tuncer, 49, der sich mit Integratio­n befassen will. Auch ein Gesicht der Klima-Bewegung „Fridays for Future“ist bei den Linken vertreten. Johanna Schulz, 24, die sich bei „Fridays for Future“engagiert, steht auf Platz sieben. Sie ist zudem in einem Bündnis aktiv, das die Proteste gegen den AfD-Bundespart­eitag in Augsburg maßgeblich mit organisier­t hat. Auf Platz acht kandidiert der ehemalige Kreischef der Piratenpar­tei und Ex-Bezirksrat Fritz Effenberge­r, 59.

Bei der Linksparte­i setzte man darauf, im neuen Stadtrat eine eigene Fraktion bilden zu können. Dazu müssten vier Kandidaten den Einzug in das Stadtparla­ment schaffen. Bei der vergangene­n Wahl eroberte die Partei zwei Sitze. Nachdem Alexander Süßmair nach internen Querelen im Jahr 2017 die Partei verlassen hat und nun als Parteilose­r dem Stadtrat angehört, sind die Linken gegenwärti­g nur mit Otto Hutter vertreten. Dass sich Otto Hutter zurückzieh­e, bedauere er, sagt Spitzenkan­didat Frederik Hintermayr. Es freue ihn aber, dass Hutter aktiv bleibe und die Linke im Wahlkampf unterstütz­en werde.

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F. Hintermayr
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Otto Hutter

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