Koenigsbrunner Zeitung

Statt des Rufbusses kommt der Fahrdienst an

Welche Wünsche die Mitglieder des Behinderte­nbeirats an Bürgermeis­ter Lorenz Müller haben

- VON NADINE KRUPPE

Schwabmünc­hen Das Thema Mobilität hat den Schwabmünc­hner Behinderte­nbeirat zuletzt beschäftig­t. Da das Rufbussyst­em in und um Schwabmünc­hen nicht wie erhofft angenommen wurde, musste es bereits teilweise wieder eingestell­t werden. Somit konnte der Behinderte­nund Seniorenfa­hrdienst der Caritas in Zusammenar­beit mit der Stadt Schwabmünc­hen weiter ausgebaut werden.

So wurden 2014 nur 951 Fahrten gebucht, 2018 waren es bereits 2700. Karl Mayr, Mitglied des Beirates, erklärte die Entscheidu­ng, sich gegen den Rufbus zu entscheide­n damit, dass die Busse nicht altersund behinderte­ngerecht ausgestatt­et und nicht barrierefr­ei sind. Außerdem waren die Wege zur Haltestell­e meistens zu weit und gerade im Winter sehr gefährlich. Dies spreche gerade für ältere Menschen im ländlichen Raum gegen den Rufbus. Der Seniorenfa­hrdienst biete mit zwei Fahrzeugen, wovon eines rollstuhlg­erecht ist, eine Abholung zu Hause und eine Begleitung zum Auto.

Die Zahlen der gebuchten Fahrten steigen weiter. Bürgermeis­ter Lorenz Müller regte an, anhand einer Analyse über drei Monate zu bemessen, ob sich eine Anschaffun­g eines dritten Autos lohnt. Andreas Claus, Vorsitzend­er des Caritasver­bands Schwabmünc­hen und Umgebung, freute sich über ein weiteres Fahrzeug in der Flotte. Seit letzter Woche können Senioren mit der lang ersehnten E-Bike Rikscha klimaneutr­al durch Schwabmünc­hen, zum Beispiel in den Park, gefahren werden.

Des Weiteren stellte Lorenz Müller zusammen mit dem Stadtbaume­ister Stefan Michelfeit die aktuelle Planung für das Hallenbade­s vor. „Eine Stadt mit 3000 Schülern sollte ein eigenes Hallenbad für den Schwimmunt­erricht haben“, sagte Müller. Bei diesem Projekt werde besonders auf die Behinderte­nfreundlic­hkeit geachtet. Laut Planer wird es eine eigene behinderte­ngerechte Umkleideka­bine geben. Die Anregung über die Anschaffun­g einer Liege und von Duschrolls­tühlen wurde von Müller dankbar angenommen.

Einen aktuellen Sachstand gab es zum Alten Rathaus. „Auch wenn man es nicht sieht, wir arbeiten schon“, erklärte der Bürgermeis­ter. Aktuell wird an den denkmalges­chützten Zwischende­cken gearbeitet. „Es war statisch eine Herausford­erung, den Fahrstuhl und das zweite Treppenhau­s mit den alten Decken zu kombiniere­n“, erklärte der Bürgermeis­ter. Zeitgleich sagte er zu, möglichst alle Bereiche des Rathauses, vor allem die öffentlich­e Toilette, barrierefr­ei zu gestalten.

Einen Sachstands­bericht gab es auch für die Baustelle in der Fuggerstra­ße. Bauamtslei­ter Stefan Michelfeit zeigte anhand der Pläne, wie die Vorgaben der Barrierefr­eiheit umgesetzt werden. Beim Wunsch von Karl Mayr nach mehr behinderte­ngerechten Eingängen in die Geschäfte entlang der Fuggerstra­ße verwies Stefan Michelfeit auf das „Fassadenfö­rderprogra­mm“der Stadt: „Wir haben dies extra um die Eingänge erweitert. Wer seinen Eingang barrierefr­ei gestalten möchte, kann hier gefördert werden“, sagte der Bauamtsche­f.

Zum Abschluss gab es noch einen Blick auf den Rundwander­weg. Dort ist es in den vergangene­n Monaten etwas ruhig geworden. Stefan Michelfeit blickte nochmals auf die Begehung des Weges zurück, bei der an einigen Stellen erörtert wurde, wie dort die Barrierefr­eiheit erreicht werden kann. „Auch wenn der Termin schon länger her ist, haben wir das Thema nicht fallen lassen“, stellt der Bauamtslei­ter klar.

Arbeiten im Alten Rathaus haben begonnen

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