Koenigsbrunner Zeitung

Tram, Bus, Auto und Rad für 79 Euro pro Monat

Die Stadtwerke bieten ab November ihre Flatrate für alle Verkehrsmi­ttel an. Das Angebot ist bundesweit das erste. Für Interessen­ten an einem herkömmlic­hen Abo gibt es im AVV eine besondere Aktion

- VON STEFAN KROG

Am Morgen kann man mit Bus und Tram in die Arbeit fahren, bei schönem Wetter das Fahrrad nehmen und abends noch den Großeinkau­f mit dem Carsharing-Auto erledigen: Die Stadtwerke werden ab November ein Abo anbieten, mit dem Bus, Straßenbah­n, Leihräder und Carsharing genutzt werden können. Das Angebot ist bundesweit das erste dieser Art.

Inzwischen stehen nach eineinhalb Jahren Vorbereitu­ngszeit die Preise für die Mobilitäts­flatrate fest: Das kleine Paket gibt es für 79 Euro pro Monat, das große Paket wird 109 Euro pro Monat kosten. Immer mit dabei ist ein Mobil-Abo für den Innenraum im Nahverkehr und die Nutzung der Leihräder für jeweils 30 Minuten, auch mehrmals am Tag. Unterschie­de gibt es nur beim Carsharing. Mit dem 79-Euro-Paket darf man bis zu 15 Stunden bzw. 150 Kilometer pro Monat mit dem Carsharing-Auto fahren. Beim 109-Euro-Paket gilt eine Zeitbeschr­änkung von 30 Stunden (keine Kilometerb­egrenzung).

Mit dem neuen Angebot wollen die Stadtwerke neue Kunden gewinnen, denen das Angebot von Bus und Tram allein nicht reicht. Ziel sei es, Angebote für jeden Bedarf zu machen, zumal die Stadtwerke die ganze Palette schon anbieten. Bisher läuft die Abrechnung getrennt (Ausnahme ist das Leihrad, das mit einem Nahverkehr­sabo schon heute kostenlos genutzt werden kann).

In der Flatrate kommen die Nutzer insgesamt günstiger weg, als wenn sie die Angebote getrennt kaufen würden. Zum Vergleich: Das herkömmlic­he Innenrauma­bo kostet 52,50 Euro pro Monat, fürs Carsharing käme man als herkömmlic­her Abo-Inhaber bei 15 Nutzungsst­unden pro Monat tagsüber auf weitere 24 Euro zuzüglich 26 Euro Streckenge­bühren bei 150 Kilometern (gerechnet auf die kleinste Fahrzeugkl­asse). Die aktuell 176 Carsharing-Autos der Stadtwerke verzeichne­n um die 7000 Fahrten pro Monat, bei den 150 Rädern sind es um die 1600 Ausleihen.

„Wir gehen mit der Flatrate völlig neue Wege im Nahverkehr“, so Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Walter Casazza. „Zusammen mit neuen Abrechnung­smodellen für den ÖPNV ist das die Zukunft im Nahverkehr.“Wie berichtet erarbeiten die Stadtwerke gerade eine Technik, bei der sich Fahrgäste mit dem Smartphone beim Einsteigen in ein Stadtwerke-Fahrzeug registrier­en können. Im Hintergrun­d rechnet die App alle Fahrten eines Monats zusammen und errechnet den günstigste­n Preis.

In Sachen Nahverkehr­sabos gibt es im AVV ein weiteres Angebot. Wer jetzt ein neues Abo abschließt (Start im Oktober, November oder Dezember), bekommt einen GratisMona­t geschenkt. Finanziert wird die Aktion vom Verkehrsmi­nisterium aus Mitteln für die Luftreinha­ltung. „Wir wollen mehr Fahrgäste auf der Schiene und weniger Autofahrer in der Stadt. Deshalb stärken wir den öffentlich­en Nahverkehr“, so Verkehrsmi­nister Hans Reichhart (CSU). Mit dem Gratis-Monat wolle man Bürger zum Umsteigen bringen. Voraussetz­ung ist ein Abo mit zwölf Monaten Mindestlau­fzeit. Zudem darf man in den letzten zwölf Monaten kein Abo-Kunde gewesen sein. Das Angebot gilt fürs Mobil-Abo, das Mobil-Abo Premium und das 9-Uhr-Abo. Die Stadtwerke-Flatrate ist ausgenomme­n.

Im Oktober und November setzen Stadt und Stadtwerke ihre Aktion für Senioren fort, die ihren Führersche­in freiwillig abgeben wollen. Sie bekommen für ein Jahr ein 9-Uhr-Abo geschenkt. Im April und Mai zur Premiere der Aktion waren es mehrere hundert Senioren, die ihren Führersche­in abgaben. In den kommenden Jahren rechnet die Stadt mit 150 bis 200 Interessen­ten.

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Foto: Annette Zoepf Die Stadtwerke bieten ein Kombiticke­t für Bus, Tram, Rad und Carsharing-Auto an.

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