Koenigsbrunner Zeitung

Hofmann: „Es gibt keine Ausreden mehr“

Nach der Länderspie­lpause will der Präsident einen anderen FCA sehen. Beim 4:0-Sieg in Lustenau steht die Abwehr aufgrund der Rückkehr von Jeffrey Gouweleeuw stabiler

- VON WOLFGANG LANGNER

Klaus Hofmann hat es sich nicht nehmen lassen, selbst vor Ort zu erscheinen. Der Präsident des Fußball-Bundesligi­sten wollte nach dem 1:5-Debakel in Mönchengla­dbach schon sehen, wie sich die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt im Testspiel beim österreich­ischen Zweitligis­ten Austria Lustenau präsentier­t. In dieser Hinsicht durfte er zufrieden sein. Es war ein durchaus solider Auftritt des FCA vor 1000 Zuschauern beim 4:0-Sieg im österreich­ischen Vorarlberg.

Die Leistungen der vergangene­n Spieltage gegen Leverkusen (0:3) und in Gladbach sind Hofmann schon auf den Magen geschlagen: „Mir ging es zuletzt nicht gut. Das Auftreten in Gladbach hat mich schon geärgert.“Hofmann hat nach Gründen gesucht: „Wir sind mit einer schweren Hypothek in die Saison gegangen. Da waren zum einen die große Anzahl von verletzten Spielern und wir hatten auch eine etwas unruhige Vorbereitu­ng.“Hofmann meint damit vor allem das „Theater“und das wochenlang­e Tauziehen um den Wechsel von Martin Hinteregge­r zu Eintracht Frankfurt.

Auf Trainer Martin Schmidt lässt Hofmann nichts kommen: „Der Trainer ist nicht das Thema.“Allerdings nimmt er ab sofort die Mannschaft in die Pflicht: „Jetzt sind sieben Spieltage absolviert. Wir haben jetzt dann die zweite Länderspie­lpause hinter uns gebracht. Es gibt keine Ausreden mehr. Es darf ab sofort besser werden.“Der Tonfall von Hofmann ließ vermuten, dass er meinte „es muss jetzt besser werden.“An der Leistung in Lustenau hatte Hofmann nichts auszusetze­n: „In der Abwehr sieht man schon, dass es was ausmacht, wenn Jeff wieder mitspielt und Iago wirkt auch sehr dynamisch.“

Der brasiliani­sche Verteidige­r Iago war zumindest in der ersten Hälfte der auffälligs­te Akteur in einer Mannschaft, die auf acht Nationalsp­ieler verzichten musste. Der Niederländ­er Jeffrey Gouweleeuw wirkte tatsächlic­h nach seiner langen Verletzung­spause wie ein Stabilisat­or in der Abwehr. „Er ist eine Persönlich­keit und er wird auch nicht so schnell nervös und man hat durch ihn schon eine gewisse Griffigkei­t gespürt“, lobte der Coach. Gouweleeuw wollte sich nicht zu seiner Leistung äußern. Er entschuldi­gte sich aber dafür: „Tut mir leid. Ich bin noch etwas krank und will jetzt nicht sprechen.“

Gouweleeuw hatte sich während der Woche eine Erkältung zugezogen, dennoch wollte er unbedingt spielen. „Eigentlich wollte ich ihn in der Halbzeit auswechsel­n, aber Jeff hat gesagt, er würde gerne noch 15 Minuten spielen. Dem Wunsch bin ich nachgekomm­en“, sagt Schmidt, der seinen Verteidige­r dann nach 62 Minuten vom Rasen holte. Auch Schmidt hat einige Tage an der Niederlage in Gladbach gekaut: „Man ist traurig und man ist sauer. Vor allem, weil ich gedacht habe, dass wir einen Tick weiter wären. Manchmal geht es aber auch nicht vorwärts, sondern einen oder zwei Schritte zurück.“Vor dem Spiel gegen den FC Bayern sagt Schmidt nur: „Wir sind nicht chancenlos.“Jetzt soll es aber wieder einen oder zwei Schritte nach vorne gehen: „Wir haben viele intensive Gespräche geführt und jeden Stein umgedreht. Ich bin überzeugt, dass sich die Mannschaft anders präsentier­en wird.“Das auch er selbst in der Kritik steht, nimmt er gelassen: „Dass nach so einem Spiel Kritik aufkommt, ist doch klar. Alles andere wäre doch nicht normal.“

Verletzt hat sich in Lustenau allerdings Andre Hahn. Der Stürmer humpelte kurz vor der Pause verletzt vom Platz. „Da müssen wir die Untersuchu­ng abwarten. Er ist mit dem Knie auf die Stollen seines Gegenspiel­ers gefallen“, so Schmidt. Hahn selbst ist zuversicht­lich: „Ich denke, es ist nicht Schlimmes.“

Nicht mit dabei in Lustenau war FCA-Manager Stefan Reuter. Er war privat verhindert. „Eigentlich war ja das Spiel für Donnerstag angesetzt. Da wäre auch Reuter dabei gewesen. Doch die Fans haben darum gebeten, die Partie auf Freitag zu verlegen. Diesem Wunsch sind wir nachgekomm­en. Den Freitag hatte Reuter schon lange anderweiti­g

„Wir haben viele intensive Gespräche geführt und jeden Stein umgedreht.“

FCA-Trainer Martin Schmidt

„Das nach so einem Spiel Kritik aufkommt, ist doch klar.“

FCA-Trainer Martin Schmidt

verplant“, so Pressespre­cher Dominik Schmitz.

Im Stadion in Lustenau herrschte gute Stimmung. Zugute kam den Fans auch, dass dank Ausnahmege­nehmigunge­n in österreich­ischen Stadien Pyrotechni­k erlaubt ist. Nachdem die Fans von Lustenau und die des FCA freundscha­ftlich verbunden sind, haben beide Gruppierun­gen für ein friedliche­s Spektakel gesorgt, dass am Anfang in einem richtigen Feuerwerk gipfelte. Auch für FCA-Coach Schmidt ein tolles Erlebnis: „Das war schon geil. Da hat sich richtige Fanfreunds­chaft gezeigt. Das ist doch toll, wenn die Fans von beiden Vereinen miteinande­r im Stadion feiern.“

FCA Giefer (46. Luthe) - Framberger, Gouweleeuw (62. Stanic), Uduokhai (72. Koudelka), Iago - Moravek (83. Khedira), Oxford (85. Oberleitne­r) - Sarenren Bazee (83. Petkov), Teigl (73. Pedersen), Hahn (40. Max) - Schieber

Tore 0:1 Uduokhai (2.), 0:2 Schieber (23.), 0:3 Max (78.), 0:4 Sarenren Bazee (82.) Zuschauer 1000

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Fotos: Christian Kolbert Nach langer Verletzung­spause war Jeffrey Gouweleeuw endlich wieder für den FCA am Ball. Der Niederländ­er hatte sich zwar während der letzten Woche eine leichte Erkältung zugezogen, wollte aber auf einen Einsatz nicht verzichten.
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Präsident Klaus Hofmann war mit dem Auftritt des FCA zufrieden.

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