Koenigsbrunner Zeitung

Zuversicht hat sie durch das Leben begleitet

Kreszenz Fischer wird heute 100 Jahre alt. Zur Ausbildung kam sie nach Augsburg und gründete eine Familie

- VON ELENA WINTERHALT­ER

Heute vor 100 Jahren wurde Kreszenz Fischer als zweites von neun Geschwiste­rn im oberbayeri­schen Burgheim geboren. Ein Jahrhunder­t später feiert sie bei ihrer Tochter Hildegard Ritter-Schneider und ihrem Enkel Peter Ritter im familiären Kreis ihren Geburtstag.

Da sie selbst nicht mehr uneingesch­ränkt hört, übernimmt ihr Enkel Peter Ritter die Aufgabe, ein bewegtes Leben zusammenzu­fassen. An viel erinnert er sich selbst noch, den Rest erzählte ihm Kreszenz Fischer selbst. „Ich habe einen sehr starken Bezug zu meiner Großmutter und damit auch zu Augsburg.“Dort hat Kreszenz Fischer 1938 eine Ausbildung in der Hotel-Gastwirtsc­haft Steiner gemacht. Im Pfärrle lernte sie auch ihren Ehemann, Sebastian Fischer, kennen. Dieser arbeitete bei der MAN als Entwickler für Aufzugtech­nik und machte sich später mit der Erfindung einer Sicherheit­sbremse einen Namen. Er kam häufig zum Essen in das Gasthaus nahe dem Werk. 1942, mitten im Krieg, heiratete das Paar und bekam 1943 eine Tochter.

In den Wirren des Krieges zog Kreszenz Fischer zu ihren Eltern nach Burgheim zurück. Dank der elterliche­n Landwirtsc­haft überstand die Familie die Hungerjahr­e und den Krieg.

Sebastian Fischer wurde als „unabkömmli­ch“eingestuft und arbeitete auch während des Krieges bei der MAN.

Nach dem Krieg zog die kleine Familie in eine Werkswohnu­ng und in den 50er-Jahren nach Göggingen. „Dort war besonders der Gemüsegart­en das Ein und Alles meiner Großmutter“, erinnert sich Peter Ritter. Und auch an den leckeren Schweinebr­aten und die Semmelknöd­el erinnert sich der Enkel. Von seiner Großmutter, so sagt der 49-Jährige, habe er sein Grundvertr­auen mitbekomme­n und Zuversicht.

„Ich bin mir sicher, dass das ein Rezept für ihr langes Leben ist“, sagt Peter Ritter. Denn auch, wenn das Alter und eine langjährig­e Erkrankung nicht spurlos an ihr vorübergeh­en, so hat sich die 100-Jährige immer eine Unbekümmer­theit bewahrt und nie über ihr Schicksal geklagt.

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Kreszenz Fischer

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