Ein Haus mit langer Geschichte verschwindet
Das alte Krankenhaus und heutige Seniorenheim an der Lindauer Straße in Bobingen soll durch eine Anlage für betreutes Wohnen ersetzt werden. Dahinter steht schon ein neuer AWO-Bau
Ein Haus, das viele Geschichten zu erzählen hätte, ist selbst bald Geschichte: Das alte Krankenhaus an der Lindauer Straße wird bald abgerissen, dahinter entsteht bereits das neue Altenheim. Wie die letzten Monate des Gebäudes aussehen, lesen Sie auf
Bobingen Ein Haus, das viele Geschichten zu erzählen hätte, ist selbst bald Geschichte. So manche Bobinger sind dort geboren oder wurden da ärztlich versorgt. Später dann haben viele Bobinger ihren Lebensabend im heutigen Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt verbracht. Doch sein Abriss naht.
Bekannt ist das Gebäude an der Lindauer Straße immer noch als das „alte Krankenhaus“. Denn das war es, bis dann 1969 die neue Klinik in den Wertachauen eröffnet worden ist. Bereits im Jahr 1858 wurde das Haus zum Armen- und Krankenhaus umgebaut. Zuvor gehörte es einem Bobinger Wirt. 1883 übernahmen Ordensschwestern die Krankenpflege und ein praktischer Arzt wurde ernannt. 1953 wurde ein Neubau für 44 Betten errichtet, der in den Jahren 1957/58 bereits erweitert wurde.
Bald erwies sich auch diese Erweiterung als zu klein und so wurde der komplette Neubau in den Wertachauen beschlossen. Das alte Krankenhaus wurde zum Seniorenheim. Doch nun sind auch dessen Tage gezählt. Denn der hinter dem Gebäude entstandene Neubau, der modern ausgestattet Altenpflege auf höchstem Niveau ermöglichen wird, steht bereits.
Im Moment läuft dort der Innenausbau. Nach der Fertigstellung sollen die Bewohner des Altbaus in den neuen Gebäudeteil umziehen. Danach folgt der Abriss und die seit Jahrzehnten bekannte Ansicht dieses Teils von Bobingen wird sich verändern. Anstelle des vertrauten Gebäudeblocks soll ein moderner, dreistöckiger Zweckbau mit Flachdach
Hohe Lebensqualität im Alter bieten
entstehen. Daneben sollen Parkplätze für die gesamte Anlage gebaut werden. Der Bauvoranfrage für diesen nächsten Bauabschnitt wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt bereits das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Geplant ist an der Lindauer Straße eine neue Seniorenwohnanlage mit zwölf Wohnungen für betreutes Wohnen, wie im Bauausschuss erläutert wurde. Das Gebäude wird kleiner sein als der heutige Bau. Denn die Parkplätze für die gesamte AWO-Anlage sollen zum großen Teil auf dem frei werdenden Platz errichtet werden. So seien sie bequem und ohne Aufwand direkt von der Straße aus erreichbar, dies der Plan.
Nichts ist beständiger als der Wandel. Deshalb ist das Ende des Gebäudes, das so lange die Ortsanim Süden der Stadt mit prägte, nunmehr beschlossen. Aber jede Zeit hat neue Herausforderungen. Investitionen in eine gute Betreuungsstruktur für ältere Menschen sind dringend nötig, stellte die Arbeiterwohlfahrt fest.
Die Betreuungs- und Wohnmögsicht lichkeiten, die durch die neue Anlage an der Lindauer Straße entstehen werden, sollen vielen Menschen in Zukunft eine hohe Lebensqualität im Alter bieten. Und, vielleicht in vielen Jahren, wird dann auch das neu gebaute Haus einige eigene Geschichten erzählen können.