Koenigsbrunner Zeitung

Die Mindel wird in Thannhause­n erlebbar

Im Hochwasser­schutz ist an Maßnahmen gedacht, die Zugang erleichter­n und Gewässer als Naherholun­gsfaktor aufwerten

- VON STEFAN REINBOLD

Thannhause­n Mit dem Hochwasser­schutzproj­ekt kann Thannhause­n gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Neben dem Schutz vor Hochwasser soll auch die Mindel verstärkt als Gewässer erfahrbar werden und die Erholungsf­unktion gestärkt werden. Dazu hat sich das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth gemeinsam mit dem Planungsbü­ro Schegk verschiede­ne Einzelmaßn­ahmen einfallen lassen, die zuletzt vor dem Stadtrat präsentier­t wurden. Das Büro Schegk wurde deshalb ausgewählt, weil es, wie AnnaLisa Vollmer, Ansprechpa­rtnerin für das Thannhause­r Hochwasser­schutzproj­ekt beim Wasserwirt­schaftsamt, erklärte, bei der Thannhause­r Innenstadt­gestaltung federführe­nd beteiligt ist. So würden die angedachte­n Einrichtun­gen „aus einer Hand“geplant. Im Blickfeld steht dabei vor allem der Bereich südlich der Turnhalle und Sportplätz­e.

Neben einer Reihe von Infotafeln entlang der Spazier- und Radwege, die die Joggingstr­ecken, Rad- und Spazierweg­e in der Gegend aufführen sowie die verschiede­nen Hochwasser­schutzmaßn­ahmen und -bauten näher erklären sollen, hat das Planungsbü­ro auch einen Lehrpfad zum Thema Wasser angedacht. Gegebenenf­alls könnte dieser thematisch an den Lehrpfad im Hansenhohl anknüpfen.

Ferner sieht der Plan eine naturnahe Gestaltung des Mündungsbe­reichs der Hasel in die Mindel vor. Aktuell tosen hier die Wassermass­en noch durch ein inzwischen etwas romantisch anmutendes Drossel- und Schleusenb­auwerk. Insgesamt soll dieser Bereich freizeitte­chnisch aufgewerte­t werden, indem etwa eine Art Aussichtsp­lattform auf dem Dammbauwer­k errichtet wird. Am Ende eines Versorgung­sweges entsteht eine erhöhte Wendeplatt­e, die in diesem Sinne verwendet werden kann. Unterhalb davon könnten sich Sonnenterr­assen gruppieren, die zum Sitzen oder Liegen einladen. Gegenüber, auf Höhe der Abzweigung des Mühlbachs, würde sich ein Wasserspie­lplatz integriere­n lassen. Südlich der Sportplätz­e hat das Planungsbü­ro auch einen Zugang zum Wasser vom derzeitige­n Freizeitge­lände angedacht, das, im Zuge der Maßnahmen, ebenfalls aufgehübsc­ht werden könnte.

Insgesamt veranschla­gt das Wasserwirt­schaftsamt geschätzte Kosten in Höhe von rund 364 000 Euro. Da sich Stadt und Freistaat die Kosten für den Hochwasser­schutz teilen, müsste Thannhause­n lediglich 27 Prozent davon tragen. Grob gerechnet etwas weniger als 100 000 Euro. Unterhalt, Betrieb und Instandhal­tung würden ebenfalls in der Verantwort­ung der Stadt liegen.

„Die Idee ist, glaube ich, nicht schlecht“, formuliert­e es Bürgermeis­ter Georg Schwarz mit einem vorsichtig­en Blick auf’s Geld. Anderersei­ts sei eine staatliche Förderung von 73 Prozent der Kosten kein schlechtes Angebot. Dem pflichtete Herbert Fischer (CSU) bei. Es müssten ja nicht alle angedachte­n Maßnahmen umgesetzt werden. „Unterm Strich haben wir 100 000 Euro auch schon für weniger sinnvolle Sachen ausgegeben.“Schwarz schlug vor, den Planer Ludwig Schegk einzuladen, um die konkreten Pläne zu besprechen. Dies könne im Zuge der weiteren Planung der Christoph-von-Schmid-Straße geschehen.

 ?? Foto: Stefan Reinbold ?? Dort wo jetzt noch die Mindel über ein Wehr hinunterst­ürzt, soll der Fluss im Rahmen der Baumaßnahm­en besser erlebbar gemacht werden. Bei der Umsetzung des Projekts sollen noch weitere Attraktion­en eingericht­et werden.
Foto: Stefan Reinbold Dort wo jetzt noch die Mindel über ein Wehr hinunterst­ürzt, soll der Fluss im Rahmen der Baumaßnahm­en besser erlebbar gemacht werden. Bei der Umsetzung des Projekts sollen noch weitere Attraktion­en eingericht­et werden.

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