Wo ist der Sterb von Bethlehem?
Die großen Weihnachtsmärkte sind eröffnet, und fast in jeder auch noch so kleinen Gemeinde gibt es noch einen eigenen Adventsbasar oder ein Wintermärchen oder einen thematisch gestalteten Weihnachtsmarkt.
In den Geschäften wird man momentan mit Weihnachtsliedern in Endlosschleifen beschallt und viele Häuser und Gärten sind mit Lichterketten, leuchtenden Sternen und Figuren geschmückt. Vieles ist schön, vieles ist interessant und manches ist kitschig. Auf alle Fälle ist gerade die Vorweihnachtszeit überfrachtet mit Angeboten, mit Vorbereitungen und mit Veranstaltungen.
Da bleibt in der Regel keine Zeit, einfach in den Himmel zu schauen und dort einen besonderen Stern zu suchen. Abgesehen davon, dass die vielen künstlichen Lichter es einem schwer machen, überhaupt etwas erkennen zu können. Sterne waren einmal Orientierungspunkte, mit ihrer Hilfe konnte man den richtigen
Weg ausfindig machen. Man kannte die Fixsterne und wusste, wie die Sterne am Himmel wandern, und wenn Wolken den Himmel verdunkelten, war es schwer, sich zurechtzufinden.
Dank unserer Technik haben wir dieses Wissen heute nicht mehr nötig. Deshalb schauen wir auch nicht mehr voller Hoffnung zum Himmel und den Sternen dort – die Sterne der Weihnachtsdekoration an den Häusern und in den Straßen sind für uns hell genug.
Brauchen wir noch einen Stern, der nach Bethlehem führt, und wissen wir noch, was uns da erwartet?
Die Adventszeit ist so überfüllt, dass ich manchmal glaube, wir vergessen, dass wir die Orientierung verloren haben und dass wir den Weg nach Bethlehem gar nicht mehr suchen.
Dabei wäre gerade dieser Stern eine Orientierung für unsere Sehnsucht und unsere Hoffnung. Und er lässt sich finden – mit Zeit, Stille und Geduld.