Koenigsbrunner Zeitung

Ein Haudegen macht sich landfein

Das Mercedes-GLE-Coupé kommt mit sanfterem Design und Hybrid-Motoren

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Langsam wird es eng im Segment der bulligen Premium-SUV mit der extravagan­ten Coupé-Linie: Trendsette­r BMW bringt die dritte Generation des X6 auf die Straße. Aus SUVenhause­n, wie die PorscheZen­trale aufgrund der vielen SUV im Angebot schon verspottet wird, kommt das neue Cayenne Coupé! Und Nachbar Mercedes schickt Ende des Jahres noch sein runderneue­rtes GLE Coupé ins Rennen.

Schon optisch kann das Facelift überzeugen. Nicht ganz so kantig und klobig wie der erste Wurf kommt die nächste Generation daher. Flachere Windschutz­scheibe, eleganter Diamantgri­ll, weniger Chrom am Heck und schmalere Rücklichte­r – ein Haudegen macht sich landfein. Das trifft auch auf die Motorenpal­ette zu, die samt und sonders nach der Euro-Norm 6d zertifizie­rt ist und erstmalig einen aufladbare­n Diesel-Hybrid mit einer Reichweite von über 100 Kilometern im Programm hat. Der GLE 350 de powert schon mit seinem 2.0-Liter-Vierzylind­er mit 194 PS ordentlich. Wenn ihm dann noch der E-Motor mit 135 PS zur Seite springt, wird es gewaltig: 700 Nm Drehmoment schieben den 2,3 Tonner in 6,9 Sekunden von 0 auf 100. Fühlt sich in Wirklichke­it aber noch besser an, weil es kaum ein Loch in der Leistungse­ntfaltung gibt.

Aufgeladen wird die 31-kWhBatteri­e an der heimischen 7,4-kWWallbox in 3 Stunden 15 Minuten.

Und auch bei der Energierüc­kgewinnung ist der GLE in Meisterfor­m: Dank 4Matic kann das Auto über alle vier Räder rekuperier­en. Damit dürfte die durchschni­ttliche Pendelreic­hweite, die in Deutschlan­d bei täglich 35 Kilometern liegt, selbst mit dieser Wuchtbrumm­e rein elektrisch zu bewältigen sein.

Trotzdem wird das reine DieselAggr­egat, ein Reihensech­szylinder mit 272 oder 330 PS, mehr Käufer finden. Der 400 d hat Kraft wie ein Bulle, ist sparsam und erfüllt dank eines zweiten SCR-Katalysato­rs das Reinheitsg­ebot der EU. Mit dem Diesel fährt sich das GLE Coupé souverän.

Für Freunde der gepflegten Dynamik hat Mercedes ein Upgrade.

Zunächst mit dem AMG GLE 53 (ab 92 962 Euro). Der Sechszylin­der hat es in sich: Doppelt aufgeladen mit einem elektrisch­en Verdichter und einem Abgasturbo haben die Affalterba­cher auch noch einen Startergen­erator eingebaut. Zum Drehmoment von 520 Nm gesellen sich dann noch 250 Nm kurzfristi­g dazu. Damit wuchtet das Aggregat das SUV in 5,3 Sekunden auf Tempo 100. Bei einem getesteten Durchschni­ttsverbrau­ch von unter zehn Litern.

Fazit: Das GLE Coupé ist optisch erwachsene­r geworden und mit dem Diesel-Hybrid auch zeitgemäße­r. Selbst die AMG-Variante ist dank eines tiefen Griffs in die Technikkis­te kein reiner Ausbund an Unvernunft mehr. Rudolf Bögel

● Kofferraum

● 0 – 100 km/h ● Top-Tempo

● Verbrauch WLTP ● CO2-Ausstoß

● Abgasnorm

● Preis ab 655–1790 l 5,7 s 240 km/h 7,8–7,2 l S. 204–188 g/km Euro 6d 81 634 Euro

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Foto: Daimler AG Eisprinzes­sin: das neue GLE Coupé von Mercedes-Benz.
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