Koenigsbrunner Zeitung

Chancen und Risiken für Schwaben

Wie die Region für die Herausford­erungen der Zukunft gewappnet ist

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Internatio­nalisierun­g

Die Industrieb­etriebe im Regierungs­bezirk Schwaben verdienen etwa jeden zweiten Euro im Ausland. Allein im Verarbeite­nden Gewerbe werden 21 Milliarden Euro Auslandsum­satz erwirtscha­ftet. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der HypoVerein­sbank hervor. 114 000 Arbeitsplä­tze oder jeder sechste Job steht nach der Untersuchu­ng direkt in Bezug zum Auslandsge­schäft. Zudem befinden sich Vorprodukt­e und Teile, die in Schwaben gefertigt werden, in zahlreiche­n Exportarti­keln, werden aber nicht gesondert als Auslandsum­satz gewertet. Demnach ist die Gefahr, die von Handelsund Währungskr­isen für die Region ausgeht, real. Anderersei­ts bietet die Internatio­nalisierun­g vielen Unternehme­n die Chance, von höheren Wachstumsr­aten außerhalb von Deutschlan­d zu profitiere­n.

Beschäftig­ung Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­en in Schwaben ist in den vergangene­n fünf Jahren um 12,5 Prozent gestiegen, von rund 671 000 im Jahr 2014 auf rund 755 000 in diesem Jahr (Stichtag jeweils 31. März). Stärkster Wirtschaft­szweig in Schwaben ist das Produziere­nde Gewerbe mit den wichtigen Leitbranch­en Metallvera­rbeitung, Maschinenb­au, Metallund Fahrzeugba­u sowie Ernährungs­gewerbe. Im November 2019 ist die Arbeitslos­igkeit in Schwaben leicht gestiegen, auf 2,6 Prozent. Anfällig ist Schwaben durch den

Strukturwa­ndel in der Autoindust­rie. Laut einer Studie des des Münchner Ifo-Instituts im Auftrag des Bayerische­n Industrie- und Handwerksk­ammertags sind dadurch bis zu 4900 Stellen bei Zulieferer­n in Gefahr. Als Reaktion darauf empfiehlt die IHK Schwaben, mehr Investitio­nen in die Material- und Batteriefo­rschung für das elektrisch­e Fahren und Weiterqual­ifizierung für die Beschäftig­ten.

Demografie Nach aktuellen Prognosen gehört Schwaben zu den Wachstumsr­egionen in Bayern. Bis zum Jahr 2037 rechnen die Statistike­r mit einer Zunahme der Bevölkerun­g von rund 1,87 Millionen (2017) auf 1,95 Millionen Einwohner. Prozentual am stärksten wachsen dürften Stadt und Landkreis Augsburg (+8,1 und +7,3 Prozent) sowie die Landkreise Aichach-Friedberg (+7 Prozent) und Unterallgä­u (+5,1 Prozent). Dies bedeutet auch ein wachsendes Arbeitskrä­ftepotenzi­al, wenngleich das Durchschni­ttsalter steigt.

Digitalisi­erung Auch die Unternehme­n in Schwaben befinden sich mitten in der Digitalisi­erung. Bei der Künstliche­n Intelligen­z befindet sich die Region nach Einschätzu­ng der IHK noch am Anfang. Für die Unternehme­n steigt aber auch die Gefahr, Opfer eines Cyberangri­ffs zu werden. Jedes dritte Unternehme­n in Schwaben war bereits betroffen. Deutschlan­dweit hat sich der Schaden im Vergleich zu 2017 auf über 100 Milliarden Euro verdoppelt. (maz-)

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