Eine Tabellenführung, die Sorgen macht
Bielefeld schießt sich zur Herbstmeisterschaft. Eine Statistik zeigt, dass die nicht wirklich anzustreben ist. Etliche Vereine würden gerne mit den Sorgen der Arminia tauschen
Düsseldorf Ein bisschen Sorge hatte Uwe Neuhaus nach dem vorzeitigen Gewinn des Herbstmeistertitels schon. „Ich habe eine Statistik gesehen, nach der die letzten drei Zweitliga-Herbstmeister am Ende nicht aufgestiegen sind“, sagte der Trainer des Tabellenführers Arminia Bielefeld. Nach dem in der Nachspielzeit durch Jóan Símun Edmundsson erzielten Treffer zum 2:2 gegen den Karlsruher SC, ist den Ostwestfalen vor dem Hinrundenausklang der zweiten Bundesliga am kommenden Wochenende der Halbzeit-Titel nicht mehr zu nehmen. Dafür sorgte Verfolger Hamburger SV, der am Freitag beim 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen musste.
Mitfavorit VfB Stuttgart kann am Montag (20.30 Uhr) im Duell der ehemaligen Bundesligisten mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg wieder auf Rang drei rücken.
In Ostwestfalen träumen die Fans nach zehnjähriger Bundesligaabstinenz von der Rückkehr in die Erstklassigkeit. „Wir haben bislang ein geniales Jahr 2019 erlebt. Die Mannschaft ist einfach nicht unterzukriegen“, sagte Neuhaus, der mit seinem Team im laufenden Jahr in 32 Spielen 64 Punkte geholt und dabei nur fünf Spiele verloren hatte.
Die Herbstmeisterschaft sei schon eine kleine Belohnung, befand Arminias Coach. „Es macht Spaß, auf die Tabelle zu schauen. Wir genießen das.“
Gewinner im Tabellenkeller der Liga ist Hannover 96. Mit dem ersten Saison-Heimsieg schafften die Niedersachsen den Sprung ins Tabellenmittelfeld. „Wir dürfen jetzt diese Woche nicht in Leichtigkeit verfallen und uns darauf ausruhen“, sagte Torschütze Hendrik Weydandt nach dem in letzter Minute gesicherten 3:2-Erfolg gegen den FC Erzgebirge Aue.
Der FC St. Pauli hingegen hat seine Sieglos-Serie mit dem 0:1 bei Jahn Regensburg jetzt auf acht Spiele erhöht und kann am Montag noch auf den 16. Platz zurückfallen. „Heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen. Wir hatten aber zu wenig Effektivität nach vorn“, sagte Trainer Jos Luhukay, der immer stärker unter Druck gerät.
Die beiden Tabellenletzten Dresden und Wehen Wiesbaden konnten ihre Heimspiele am Sonntag nicht gewinnen und bleiben auf den direkten Abstiegsplätzen. Dresden kam mit Interimstrainer Heiko Scholz über ein 1:1 gegen den SV Sandhausen nicht hinaus, Wehen musste sich mit einem 0:0 gegen Darmstadt 98 begnügen.