Wenn Mama Bürgermeisterin ist
Warum Birgit Hannemann sich nun einen neuen Job sucht
Ist es dann soweit, gibt es erst mal großen Streit. Mit viel Geflatter und Gepiepse alle Spatzen kommen, die besten Plätze werden eingenommen.
Mitten im Häuschen lässt sich ein Buntspecht nieder, hell leuchtet sein Gefieder.
Der Lärm der Spatzen ihn nicht stört, ruhig frisst er weiter. Schüchtern wartet schon der Kleiber, dass noch etwas übrig bleibt, weil der Specht es übertreibt.
Leise nähert sich eine Meise. Nach ein paar Körnern fliegt sie wieder, der Lärm der Spatzen ist ihr zuwider.
Als Bürgermeisterin ist man in einem Ort häufig recht bekannt. Manche Leute finden ihre Arbeit gut, andere sind vielleicht nicht mit allem einverstanden. Aber häufig sind die Arbeit und Privatleben dann nicht getrennt, meint die Bürgermeisterin in dem Dorf Erdmannhausen in Baden-Württemberg.
Anders als etwa bei Leuten, die in einem Büro oder einer Fabrik arbeiten. Und das wurde für ihre Familie zum Problem, berichtete Birgit Hannemann.
Denn ihre Kinder seien in ihre Arbeit mit hineingezogen worden: „Der Sohn der Bürgermeisterin hat etwas angestellt. Aber es ist ja kein Wunder, dass der das macht. Die Mutter hat ja keine Zeit!“, heiße es dann etwa. Weil diese
Sind dann alle satt, findet nach und nach der Abflug statt. Nun kommt eine Amsel angeflogen, ein Apfel wurde extra für sie aufgehoben. Sie lässt sich nicht stressen, begnügt sich mit den Körneresten.
Dann fliegt auch diese heim, um das Futterhaus kehrt Ruhe ein.
Alle Vögel sind satt, erst am Nachmittag findet die nächste Fütterung statt. Wir freuen uns, denn es ist immer schön, den Vögel zuzuseh’n.
Oma Gretl und ihre Enkel Bürgermeisterin ihre Kinder vor solchen Bemerkungen schützen will, gibt sie diese Arbeit im nächsten Jahr auf. Kürzlich habe ein Mädchen zur Bürgermeisterin gesagt: „Gell, du bist doch die Bürgermeisterin.“Ihr Sohn habe erwidert: „Ja, aber meine Mama sucht sich ’nen neuen Job.“
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