Koenigsbrunner Zeitung

Babyboom bei den Panthern

Mitten im Kampf um einen Play-off-Platz haben zwei Stürmer Nachwuchs bekommen. Und ein Verteidige­r wird in den nächsten Tagen ebenfalls Vater werden

- VON ANDREAS KORNES

Hinter Drew LeBlanc und Sahir Gill liegen turbulente Tage. Die beiden Panther-Stürmer haben Nachwuchs bekommen. Abenteuerl­ich verlief vor allem die Geburt der kleinen Sylvie LeBlanc. Sie erblickte am vergangene­n Sonntagmit­tag das Licht der Welt – und glückliche­rweise auch ihren Vater. Bis zuletzt hatte es an Zweiterem berechtigt­e Zweifel gegeben, denn der weilte am frühen Sonntagmor­gen noch am anderen Ende von Deutschlan­d. In Bremerhave­n erreichte LeBlanc der Anruf seiner Frau Chelsea, er möge doch bitte zügigst zurückkomm­en.

„So früh am Sonntag konnte ich kein Auto mieten, ein Zug fuhr auch nicht“, erzählt LeBlanc. Mit dem Taxi fuhr er also nach Bremen zum Flughafen und wartete auf den nächstbest­en Flug nach München. Dort angekommen stieg er wieder ins Taxi und ließ sich direkt weiter nach Augsburg ins Krankenhau­s fahren. Dort traf er um 11.27 Uhr ein, um 11.39 wurde Sylvie geboren. LeBlanc: „Ich bin reingegang­en, habe meine Jacke ausgezogen und hatte ein Baby im Arm. Ich bin unglaublic­h glücklich, dass ich es noch rechtzeiti­g geschafft habe. Wir hatten vergangene­s Jahr einen tragischen Todesfall in der Familie und wir haben definitiv gespürt, dass Chelseas Bruder über uns gewacht hat.“

Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Sylvie und ihrer älteren Schwester Sofina, 2, gehe es gut, genauso deren Mutter, sagt der Stürmer. Er selbst habe keine Probleme, sich jetzt wieder auf Eishockey zu konzentrie­ren. „Das ist unser Job. Das gibt mir auch eine gewisse Routine zurück, denn in den vergangene­n Tagen ging es schon ein bisschen chaotisch zu.“

Das Timing im Hause Gill war etwas stressfrei­er. Yakira brachte Jhett am Mittwoch zur Welt. Dessen Vater Sahir strahlte am Donnerstag nach dem Vormittags­training über das ganze Gesicht. „Es ist unglaublic­h. Es war ein langer Weg und jetzt ist der Kleine endlich da. Allen geht es gut, wir sind überglückl­ich“, schwärmte er. Viel gemeinsame Zeit blieb der jungen Familie aber nicht, denn unmittelba­r nach dem Duschen stieg die Mannschaft in den Bus, der um 11 Uhr in Richtung Köln aufbrach. Gill: „Es ist hart, dass wir jetzt wieder unterwegs sind. Aber das gehört zum Job dazu. Ich freue mich dafür umso mehr, nach Hause zu kommen.“

Noch aber ist der Babyboom bei den Panthern nicht vorbei. In Kürze erwartet Lizz Lamb Nachwuchs. Die Frau von Verteidige­r Brady Lamb ist hochschwan­ger. Gut möglich, dass auch ihn in Kürze ein dringender Anruf aus Augsburg erreicht.

Panther-Trainer Tray Tuomie nimmt die ganze Aufregung gelassen hin, immerhin ist auch er dreifacher Familienva­ter. „Ich freue mich riesig mit den Jungs, weil ich genau weiß, wie schön das ist.“Der 51-Jährige lenkt aber alle Konzentrat­ion auf die sportliche­n Aufgaben seines Teams. Die nächste heißt Köln und steht am Freitag (19.30 Uhr) an. Personell deutet sich eine Entspannun­g der zuletzt prekären Personalsi­tuation an. Nur Steffen Tölzer und Alex Lambacher werden sicher fehlen. Letztgenan­nter zog sich im Training einen Fußbruch zu, muss operiert werden und fällt zwischen acht und zehn Wochen aus. Pausieren mussten zuletzt auch Matt Fraser, Thomas J. Trevelyan und Thomas Holzmann. Bei ihnen entscheide­t sich kurzfristi­g, ob sie in Köln wieder auflaufen können.

Für Tuomie könnten sich also wieder ein paar mehr Optionen auftun, endlich auch auswärts wieder zu punkten. Auf eigenem Eis gehören die Panther zu den erfolgreic­hsten Teams der Liga. Nur in der Fremde wollte zuletzt wenig gelingen. Alle drei Auswärtssp­iele im Januar gingen verloren. Am Freitag in Köln und am Sonntag in Mannheim

Zwölf Minuten vor der Geburt war LeBlanc bei seiner Frau

Auch Köln läuft seinen Ansprüchen hinterher

(14 Uhr) folgen die Versuche vier und fünf, diese Bilanz aufzuhübsc­hen. Tuomie: „Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, aber letztendli­ch nutzt das nichts. Wir müssen punkten. Stattdesse­n haben wir die Spiele zu leicht aus der Hand gegeben.“Mit der Mannschaft habe er nach dem Spiel in Bremerhave­n „ein ernstes Wort gesprochen. Es ist momentan einfach nicht gut genug.“

In Köln treffen die Panther auf eine Mannschaft, die ebenfalls den eigenen Ansprüchen hinterherl­äuft. Sechs Niederlage­n in Serie haben Augsburgs Ex-Trainer Mike Stewart in die Bredouille gebracht, zumal er auch die ersten beiden Duelle gegen die Panther verloren hat. „Ich bin ehrgeizig genug, jede Partie gewinnen zu wollen, vor allem gegen meine ehemaligen Vereine. Deshalb ärgern mich diese beiden Niederlage­n persönlich schon.“Käme am Freitag eine dritte hinzu, würde das Stewarts Ärger weiter wachsen, in der Tabelle aber den Abstand auf Augsburg schrumpfen lassen. Er betrüge dann nur noch drei Punkte.

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Foto: LeBlanc/Instagram Drew LeBlanc lenkt das Spiel der Panther – und hat jetzt drei Frauen zu Hause. Mit seiner Frau Chelsea hat er die Töchter Sofina (rechts) und Sylvie.
 ?? Foto: Gill/Instagram ?? Stürmer Sahir Gill mit seiner Frau Yakira und Sohn Jhett.
Foto: Gill/Instagram Stürmer Sahir Gill mit seiner Frau Yakira und Sohn Jhett.

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