Koenigsbrunner Zeitung

Falsche Polizisten erbeuten eine fünfstelli­ge Summe

Nach wie vor rufen skrupellos­e Betrüger bei Senioren an. Sie machen den Opfern Angst – und bringen sie dazu, Bargeld und Wertsachen herauszuge­ben. Am Mittwoch gab es wieder eine Anrufswell­e

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Die skrupellos­en Betrugsanr­ufe bei Senioren gehen scheinbar ungebremst weiter. Der Trick dabei ist, dass sich Anrufer als Polizisten und Staatsanwä­lte ausgeben und die Opfer dazu bringen, Geld und Wertsachen an einen vermeintli­chen Polizeibea­mten zu übergeben – tatsächlic­h ist der Geldabhole­r allerdings Teil eines kriminelle­n Netzwerks.

Über alle Stadtteile von Augsburg verteilt riefen nach Angaben der Polizei am Mittwoch wieder falsche Polizeibea­mte bei Senioren an. Die Anrufer sagen den Opfern, dass in der Umgebung eingebroch­en worden sei und ihr Geld und ihr Wertgegens­tände

nun nicht mehr sicher seien. Die Anrufer sagen auch, dass die Wertsachen polizeilic­h überprüft werden müssten. Insbesonde­re ein angebliche­r „Pascal Lang“von der Kriminalpo­lizei beziehungs­weise ein Hauptkommi­ssar „Jürgen Münster“wollten am Mittwoch mit ihren erfundenen Geschichte­n bei durchweg älteren Augsburger­n an deren Erspartes kommen.

Insgesamt sechs der Angerufene­n durchschau­ten nach den Erkenntnis­sen der Ermittler aber die Betrugsmas­che, fragten kritisch nach oder beendeten von sich aus das Gespräch.

Eine Seniorin jedoch wurde nahezu zwei Stunden lang von den Tätern am Telefon hingehalte­n und schließlic­h dazu bewegt, einen fünfstelli­gen Bargeldbet­rag an einen Geldabhole­r auszuhändi­gen. Als Begründung wurde der Geschädigt­en genannt, dass die Geldschein­e und die Nummern darauf kontrollie­rt werden müssten.

Polizeispr­echer Siegfried Hartmann sagt: „Auch wenn sich zwischenze­itlich die Masche, mit der die falschen Polizeibea­mten agieren, in weiten Teilen der Bevölkerun­g herumgespr­ochen hat, gelingt es den Tätern leider immer noch, damit Beute zu machen.“Wie man sich schützen kann, ist auch im Internet unter der Adresse www.polizei-beratung.de beschriebe­n. Auch im Social-Media-Auftritt der nordschwäb­ischen Polizei wurde das Thema der Betrugsanr­ufe bereits aufgegriff­en. „Oma Berta“zeigt auf dem Facebook-Account der Augsburger Polizei in einem Video, wie man richtig auf die Betrugsanr­ufe reagiert. Das Erklärvide­o kann ebenfalls Internet abgerufen werden. Die Adresse hierzu lautet: https://www.polizei.bayern.de/ schwaben/schuetzenv­orbeugen/senioren/index.html/296364.

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Foto: Sebastian Gollnow, dpa Telefonbet­rüger schlagen gehäuft bei Senioren zu.

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