Koenigsbrunner Zeitung

Weiterer Roller-Verleiher fasst Fuß in Augsburg

Nach Voi kommt jetzt auch die Firma Tier Mobility. 200 Fahrzeuge wurden aufgestell­t

- VON STEFAN KROG

Nachdem der Elektrorol­ler-Verleiher Voi seit vergangene­m Jahr in Augsburg präsent ist und seine rote Rollerflot­te ausbaute, gibt es jetzt einen Mitbewerbe­r. Die Firma Tier Mobility hat in der Nacht auf Donnerstag ihren Elektrorol­ler-Service gestartet. Zum Beginn habe man 200 Roller mit austauschb­aren Batterien aufgestell­t. „Autos gehören nicht in die Innenstadt. Mit TierScoote­rn bieten wir Bewohnern und Gästen von Augsburg eine umweltfreu­ndliche Alternativ­e, um sich abgasfrei durch die Stadt zu bewegen – selbst in der kalten Jahreszeit“, so Dara Kornak, zuständig für die Augsburger Flotte.

Die türkisfarb­enen Roller sind mit austauschb­aren Batterien ausgestatt­et, sodass sie zum Aufladen nicht in eine Halle gefahren werden müssen, sondern nachts einfach einen neuen Akku vor Ort eingesetzt bekommen. Ziel des Unternehme­ns ist es, Rollerfahr­ten CO2-neutral zu gestalten.

Bei Tier wird – genauso wie bei Voi – für eine Fahrt ein Euro Grundpreis fällig, zuzüglich 15 Cent pro Minute. Während Voi das Gebiet, in dem Roller nach der Fahrt abgestellt werden können, nach einer Anlaufphas­e von der Innenstadt auf angrenzend­e Stadtteile erweitert hat, setzt Tier momentan noch auf einen eingegrenz­teren Bereich in der Innenstadt. In der Fußgängerz­one und auf dem Rathauspla­tz können bei Tier keine Roller abgestellt werden. Auch Voi hat eine ähnliche Regelung. „Wie in allen Städten, in denen wir aktiv sind, suchen wir von Anfang an den Dialog mit der Stadt und befinden uns im stetigen Austausch“, so ein TierSprech­er. Auch auf Brücken lässt sich eine Fahrt nicht beenden, wenn das Handy anhand der GPS-Daten erkennt, dass man sich auf einem derartigen Bauwerk befindet. So sollen Fußwege freigehalt­en werden.

Die Stadt hatte bereits im Herbst angekündig­t, sich angesichts der auf Gehwegen teils wild abgestellt­en Roller Gedanken zu machen (wobei sich die Voi-Nutzer inzwischen etwas rücksichts­voller zu verhalten scheinen). Das Parken auf Gehwegen ist rechtlich erlaubt, allerdings stellen manche Nutzer ihre Gefährte so ab, dass sie für Passanten ein Hindernis darstellen. Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) kündigte damals an, mit Voi und etwaigen weiteren Interessen­ten darüber sprechen zu wollen, spezielle Parkzonen einzuricht­en. Um für die Nutzer einen Anreiz zu setzen, dort zu parken, müsste das Unternehme­n dafür dann einen Rabatt auf die Leihgebühr gewähren. Aktuell haben die beiden Firmen in ihren Apps für Augsburg keine speziellen Parkzonen ausgewiese­n.

In München arbeitet Tier mit den dortigen Verkehrsbe­trieben zusammen. So ist die Nutzung über die Nahverkehr­s-App zu buchen. Die Stadtwerke in Augsburg haben noch keine abschließe­nde Entscheidu­ng getroffen, wie sie mit dem Thema Elektrorol­ler umgehen. Man beobachte den Trend aber genau. Aus Stadtwerke-Sicht dürften Roller in der Peripherie als Zubringer zu Haltestell­en attraktive­r sein denn eine

Konzentrat­ion in der Innenstadt, wo es seit 1. Januar ja die kostenfrei­e Cityzone für Bus und Trams gibt.

Die Polizei weist beim Thema Roller darauf hin, dass die Zahl der Alkoholver­stöße deutlich nach oben geht. Während im vergangene­n Juli, als die Roller noch neu waren, vier Fahrer wegen Fahrens unter Alkoholein­fluss angezeigt wurden, seien es im Dezember 2019 über 60 gewesen.

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Foto: Stefan Krog Neben den roten E-Scootern von Voi sind nun auch Scooter von Tier Mobility in Augsburg im Einsatz.

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