Koenigsbrunner Zeitung

Ärzte bitten um Masken

Materialma­ngel bei den Medizinern

- VON SÖREN BECKER

Landkreis Augsburg Das kennt man sonst nur aus Entwicklun­gsländern: Ungefähr zwei Dutzend niedergela­ssene Ärzte bitten unter dem Namen „Hausärzte und Diabetolog­en im Raum Augsburg“um Materialsp­enden. Die Ausrüstung­ssituation sei angespannt: „Es fehlt uns an Masken, Schutzklei­dung und Desinfekti­onsmitteln“, sagt Alexander Stöckl. Auf dem freien Markt sei kein Nachschub zu bekommen, so der Diedorfer Diabetolog­e. Eine schwierige Situation: „Wir wollen nicht krank werden, sondern unsere Patienten weiter behandeln“, sagt Stöckl. Häufig würden EinwegMask­en mehrmals verwendet. Oder es wurde Nachschub im Baumarkt besorgt, der nicht richtig geeignet sei. „Wir brauchen eigentlich Masken mit FFP2-Zertifizie­rung“, sagt Stöckel. Nur so sei echter Schutz gewährleis­tet. Die sicheren Masken kämen nicht nur in der Medizin, sondern auch in Maler- und Lackiererb­etrieben zum Einsatz, um Handwerker vor schädliche­n Dämpfen zu schützen. Auch geeignete Schutzklei­dung würde in diesen Betrieben verwendet. „Wir bitten darum, uns solche Masken zukommen zu lassen, wenn sie nicht dringend benötigt werden.“Der Aufruf der „Hausärzte und Diabetolog­en im Raum Augsburg“wurde bereits auf Facebook verbreitet. Dort haben sich schon Helfer bereit erklärt, provisoris­che Schutzmask­en selbst zu nähen. „Wir haben schon etwa 20 Masken zugesicher­t bekommen. Das ist besser als nichts“, sagt Stöckl. Die selbst genähten Masken böten zwar keinen ausreichen­den Schutz, eigneten sich aber als Provisoriu­m. „Wir tun alles, um unsere Patienten zu versorgen, aber wir brauchen Unterstütz­ung“, sagt Sören Dülsner, Mitglied des Zusammensc­hlusses. Von staatliche­r Seite und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Bayerns wurde Nachschub versproche­n. Wann der ankommt, sei aber ungewiss: „Zaubern können die da auch nicht“, sagt Stöckl. Er appelliert an die Solidaritä­t der Bevölkerun­g: „Wir müssen zusammenha­lten, dann können wir die Krise bewältigen.“

OSpenden werden unter der Nummer 08238/2010 angenommen.

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