Unsere Welt steht Kopf, aber eines bleibt
S chon mehr als 30 Jahre schreibe ich für diese Zeitung und gelegentlich waren die Begleitumstände durchaus abenteuerlich. Während des Pfingsthochwassers tippten wir buchstäblich, bis uns die Feuerwehr aus dem Gebäude komplimentierte. Aus einem Badeausflug wurde einmal unversehens ein Reportereinsatz in Badehose bei einem Großbrand und auch die Stunden, als ein Tornado das Neusässer Stadtfest verwüstete und wir in einem Zelt bis zu den Knien im Wasser standen, während um uns scheinbar die Welt unterging, werde ich nie vergessen. Aber Corona ist anders. Das Virus hat unsere gewohnte Arbeitsweise und –Welt auf den Kopf gestellt. Die Leser unserer Zeitung im Augsburger Land merken das ganz unmittelbar, weil ihr Lokalteil nicht mehr den gewohnten Umfang hat und auch nicht mehr als eigene Beilage in der Zeitung zu finden ist. Die Erklärung ist einfach: Auch unsere Druckerei ist beeinträchtigt und kann deshalb nicht die gewohnten Umfänge herstellen. Diese bis zu den Kommunalwahlen aufrecht zu erhalten, war schon ein Kraftakt. Wir glauben, er hat sich gelohnt.
Zu berichten gibt es in diesen Tagen genug. Da sind einmal die Folgen der Corona-Krise unmittelbar vor Ort, über die wir unsere Leser online und mit der gedruckten Zeitung informieren müssen. Darüber hinaus gibt es so viele Geschichten, die Mut machen. Denken sie nur an die Menschen, die nicht zuletzt über die Zeitung Nachbarschaftshilfe anbieten – oder an die Lokale, die nun alle Essen zum Mitnehmen verkaufen. Auch ihnen bieten wir eine Plattform. Nicht zu vergessen: Die Stichwahlen um die Bürgermeisterämter begleiten wir und –natürlich – geht das Leben auch in Zeiten von Corona weiter.
Darüber zu berichten, ist in Zeiten von Kontaktsperren bisweilen kompliziert. Unsere Gesprächspartner erreichen wir meist nur per Telefon und Mail auch untereinander ist die Kommunikation erschwert. Damit uns das Virus nicht gleichzeitig erwischt, sind wir in alle Winde zerstreut (und gottseidank bislang gesund geblieben).
Die geschilderten Umstände sind kein Grund zu jammern, viele haben es in diesen Tagen schwerer. Nur eine Erklärung dafür, dass manches in Ihrer Zeitung in diesen Tagen ein wenig anders ist, als gewohnt. Aber eines bleibt: Wir berichten. So gut wir können.
»
Unser Leben mit Corona Was sind Ihre Erfahrungen im Homeoffice? Was erleben Sie im Alltag, den mehr und mehr Einschränkungen begleiten? Wie läuft es mit den Kindern, die jetzt fünf Wochen am Stück zu Hause sind? Schreiben Sie uns Ihre Eindrücke, gerne auch mit einem Bild versehen und schicken diese an: redaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de.
Bitte geben Sie unbedingt Ihre Telefonnummer an