Ein Corona-Stundenplan für zu Hause
Seit vergangener Woche sind in Deutschland Schulen geschlossen. Giacomo, 8, aus Berlin und Fabio, 11, aus Wittislingen haben einen Plan gegen Langeweile
Ein paar Tage schulfrei finden viele bestimmt ganz cool. Gerade sind die Schulen wegen des neuen Coronavirus aber länger geschlossen. Und ständig zu Hause und ohne Freunde zu sein, kann ziemlich öde werden. Besser man hat einen Plan – wie Giacomo aus der Hauptstadt Berlin.
Zusammen mit seiner Familie hat der Achtjährige überlegt, wie der Tag am besten aussehen sollte. Jetzt hängt ein Stundenplan in der Küche. Giacomos kleiner Bruder kann noch nicht lesen. Für ihn zeigen kleine Bilder, was auf dem Programm steht. „Morgens machen wir erst mal Yoga“, sagt Giacomo. „Danach bin ich schön entspannt und kann besser Hausaufgaben machen.“
Zwei Stunden Unterricht stehen pro Tag auf dem Plan. Giacomos Lehrer haben dafür Aufgaben per E-Mail geschickt. Außerdem darf Giacomo mit der Lern-App „Anton“Aufgaben machen. Giacomo freut sich: „Das macht Spaß, auf dem Handy rumzudrücken.“Der Schüler findet es aber schwierig, sich so lange am Stück zu konzentrieren. „In der Schule machen wir zwischendurch Pause“, sagt er. In der nächsten Woche soll das zu Hause auch so sein. „Dann lerne ich für eine halbe Stunde, dann mache ich eine kurze Pause und dann lerne ich wieder eine halbe Stunde und so weiter“, erklärt Giacomo. In den Pausen kann er ein Lied singen und zum Beispiel auf dem Trampolin hüpfen.
„Nach den Hausaufgaben helfe ich ein bisschen im Haushalt“, sagt der Junge. In der letzten schön, was nicht so gut? Was passiert draußen vor dem Fenster? Wie fühlst du dich? Worüber denkst du nach? Dazu kannst du auch Zeichnungen machen.
● 4. Tipp Bühne frei! Denk dir eine Tanzfolge zu deinem Lieblingslied aus. Führe ein kleines Theaterstück auf. Oder lese etwas aus deinem Lieblingsbuch vor. Deine Eltern können das auch mit dem Handy aufnehmen und an deine Freunde schicken.
● 5. Tipp Schreibe eine Geschichte. Alles, was du gerade nicht machen kannst, können deine Fantasie-Figuren für dich erleben. (dpa)
Woche hat er gestaubsaugt, die trockene Wäsche abgehängt, Nachtisch zubereitet und den Balkon mit Frühlingsblumen bepflanzt. Das alles tut er sonst nicht. Nach dem Mittagessen ist endlich Freizeit angesagt. Giacomo spielt mit seinem Spielzeug. „Oder ich mache mit meinem kleinen Bruder eine Kissenschlacht“, sagt er.
Meistens geht er aber raus an die frische Luft. Im Wald setzt sich Giacomo gerne auf einen Baum und schnitzt. Oder er spielt mit seiner Familie Fußball. Der Freitagmorgen ist besonders. Dann gibt die Musikerin Suli Puschban im Internet ein Livekonzert. Das heißt, sie spielt vor einer Kamera ihre Kindersongs. Giacomo und alle anderen Kinder können bei sich daheim am Computer zusehen und mitsingen. „Zu den Liedern gibt es auch Bewegungen, die wir mitmachen können“, erklärt der Junge. Noch eine Besonderheit gibt es in dieser schulfreien Zeit: Abends darf Giacomo jetzt fernsehen. „Die Sendung mit der Maus kommt jetzt jeden Tag“, erzählt er. Aber vorher steht noch etwas anderes auf dem Plan, oder? „Ach so, ja, stimmt ... Da muss ich noch Oboe üben“, sagt Giacomo.
Fabio, 11, aus Wittislingen wohnt zwar viele Kilometer von Giacomo weg, doch er kam auf die gleiche Idee. Und zur besseren Übersicht malte er die Themenbereiche seines CoronaStundenplans in verschiedenen Farben an. An dieser Stelle möchte er übrigens noch seine Familie, Freunde und seine Lehrer grüßen – „bleibt alle gesund“.